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Der Deutsche Umweltpreis 2022 geht an die Schiffbauingenieure Friedrich Mewis (79) und Dirk Lehmann (58). Sie werden für die Erfindung des Becker Mewis Duct (BMD) ausgezeichnet.[ds_preview]

Dies gab die deutsche Bundestiftung Umwelt (DBU) bekannt, die den mit 500.000 € dotierten Preis jährlich vergibt. Alexander Bonde, Generalsekretär der Bundesstiftung, nannte die Erfindung einen »Daniel Düsentrieb-Moment« für den Schiffbau. Seit der Markteinführung im Jahr 2008 seien durch den BMD in der weltweiten Schifffahrt rund 12 Mio. t CO2 eingespart worden.

Beim BMD handelt es sich um eine bis zu 60 t schwere und bis zu 7 m im Durchmesser große Düse. Diese wird vor dem Schiffspropeller montiert. Die Düse sorgt dafür, dass das anströmende Wasser kanalisiert und beschleunigt wird. Durch die integrierten asymmetrischen Strömungsflächen bekommt das anströmende Wasser zusätzlich einen Drall, was insgesamt zu einer Erhöhung des Propellerschubs führt. So könne zum Beispiel der Verbrauch von Schweröl um bis zu 10 % verringert werden, erklärt Gewinner Dirk Lehmann, Geschäftsführer von Becker Marine Systems. Zudem habe man den positiven Nebeneffekt, dass die Schiffe leiser werden und dadurch Meerestiere einer geringeren Lärmbelastung ausgesetzt sind.

Bisher wurde der BMD weltweit bei 1.400 Schiffen verbaut. 300 weitere stehen vor dem Einbau. Dies kann sowohl bei Neubauten oder als Nachrüstung bei bestehenden Schiffen erfolgen.

Die Preisverleihung wird am 30. Oktober bei einem Festakt in Magdeburg durch den Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier vorgenommen. Neben den beiden Schiffbauingenieuren Mewis und Lehmann wird auch der Biologe Christof Schneck mit dem Preis ausgezeichnet.