Es geht um russische Oligarchen, Sanktionen und Vladimir Putin selbst: Bei der Suche nach den wahren Eigentümern einiger Luxus-Yachten nehmen Ermittlungsbehörden auch einige Yachten der deutschen Lürssen-Gruppe unter die Lupe. Die Werft kooperiert mit dem US-amerikanischen FBI.[ds_preview]
Seitdem Russland den Krieg gegen die Ukraine begonnen hat und weltweite Sanktionen gegen verschiedene Personen verhängt wurden, laufen weltweit Ermittlungen auch zu den wahren Eigentümern von verschiedenen Mega-Yachten. Aktuell sind davon auch einige Neubauten der Lürssen-Gruppe betroffen, die an verschiedenen Standorten Yachten baut.
Die HANSA hatte im Frühjahr von Beschlagnahmungen und Ermittlungen berichtet. Jetzt berichten NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung, dass es bei den aktuellen Ermittlungen um mehr als sechs Yachten geht. Sie werden von den Behörden einigen Oligarchen zugeordnet, die von den internationalen Sanktionen betroffen sind. Weil sie in Dollar gezahlt wurden, sieht das FBI die Zuständigkeit bei sich und hat ein entsprechendes Rechtshilfeersuchen in Deutschland gestellt. Gegen die Lürssen-Werft selbst soll nicht ermittelt werden, heißt es. Das Unternehmen kooperiere vollständig mit dem FBI und stelle entsprechende Unterlagen zur Verfügung. Gegenüber der HANSA teilte die Werft mit: »Selbstverständlich arbeiten wir eng mit den zuständigen Behörden zusammen und befolgen sämtliche Sanktionsregularien.«
Betroffen sind den Angaben zufolge unter anderem die »Crescent«, »Ice«, »Amadea« und »Scheherazade«. Hinter letzterer soll nach Ansicht einiger Marktbeobachter, ebenso wie bei der bei Blohm+Voss gebauten »Graceful« Russlands Präsident Vladimir Putin als eigentlicher Eigentümer stehen.