Hinter den deutschen Reedern liegen harte Jahre, aber auch ein unverhoffter Aufschwung. VDR-Präsidentin Gaby Bornheim mahnte jetzt an, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland nicht aufs Spiel zu setzen.[ds_preview]

Bornheim, die seit einem Jahr als erste Frau an der Spitze des deutschen Reederverbandes steht, erinnerte daran, dass die von Deutschland aus betriebene Schifffahrt in den vergangenen Krisenjahren stark gelitten und rund die Hälfte der Flotte verloren habe. Doch der zu 80% von mittelständischen Unternehmen getragenen Branche sei es zuletzt gelungen, in stabile Verhältnisse zurückzukehren. »Schifffahrt am Standort Deutschland ist wieder profitabel und dadurch auch zukunftsfähig.«

Die Reeder seien aber auch in den kommenden Jahren auf »verlässliche und stabile steuerliche Rahmenbedingungen« angewiesen. »Wir sind darauf angewiesen, dass hier der gleiche Steuerrahmen gilt wie für die Konkurrenz in anderen europäischen Nationen.« Es brauche eine pragmatischen und ideologiefreie Schifffahrtspolitik, um Deutschland als maritime Nation mit einem starken Schifffahrtsstandort zu erhalten. »Wir brauchen Rückenwird statt Gegenwind.«

Adressat dieser Botschaft war der Ehrengast des traditionellen Reederessens – Bundesverkehrsminister Volker Wissing. Er sicherte den Reedern seine Unterstützung zu, ohne allerdings konkret zu werden. Der Klimaschutz gehört laut Wissing zu den Top-Themen der kommenden Jahre und Jahrzehnte, auch in der Schifffahrt. Er sprach sich für globale Lösungen aus, etwa beim Umstieg auf alternative Kraftstoffe.

Das traditionelle Reederessen des Branchenverbands VDR fand am Mittwochabend in Hamburg mit 250 Gästen aus der maritimen Wirtschaft, der Politik und Verwaltung statt.