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In einem vorweihnachtlich ruhigen Containermarkt gibt es wenige neue Abschlüsse. Dafür ordnen einige Charterer vor dem Fest noch schnell ihre Angelegenheiten.[ds_preview]

So lässt es sich der Hawaii-Spezialist Pasha viel Geld kosten, ein offenbar nicht länger gebrauchtes Schiff an den Eigner MPCC zurückzuliefern. Dabei handelt es sich dem Vernehmen nach um die »Carpathia« (2.824 TEU, Baujahr 2003). Ebenso versucht der einstige Newcomer CU Lines, eine ganze Reihe von Panamaxen wieder loszuwerden (wir berichteten). Es geht darum, teure Charterverpflichtungen nicht erfüllen zu müssen.

Denn Fracht- und Charterraten sind zwar noch auskömmlich, aber doch stark abgesackt und längst nicht mehr auf dem Niveau von vor ein paar Wochen. Manche Verträge sind damit schlichtweg überbezahlt. Gleichzeitig sinkt wegen der zeitweise gesunkenen Produktion in China, der geringeren Nachfrage aus den großen Verbrauchermärkten und einer Normalisierung in den Häfen die Nachfrage nach Tonnage, was zu etlichen »blank sailings« und einem Ausdünnen einiger Linien-Dienste führt. In den kommenden Wochen, berichten Makler, betrifft dies etwa 13% der fahrenden Flotte.

 

Die wichtigen Indizes HRCI von Howe Robinson und der New ConTex des Verbandes Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) bewegen sich nun aber schon seit einiger Zeit eher seitwärts, was dafür spricht, dass auf einem deutlich niedrigeren Niveau eine neue Stabilität Einzug gehalten hat. Der HRCI verlor in der vergangenen Woche nur leicht (-0,7%) und notiert bei 1.447 Punkten. Der ConTex tut es ihm gleich: Bei einem Minus von 17 Punkten liegt der Index (801) jetzt noch ganz knapp oberhalb der 800-Punkte-Marke.

Mit dem nahenden Neujahrsfest in China zieht die Ladungsnachfrage nun sogar wieder leicht an. Auf den wichtigen Handeslrouten pendeln sich die Raten langsam ein, mit leichter Tendenz nach oben. Auch nach dem einen oder anderen Schiff wird wieder gefragt … Von einem neuerlichen Aufschwung kann aber keine Rede sein, und ob die auflebende Aktivität auf der Ladungsseite auf den Chartermarkt durchschlägt, ist nach Ansicht vieler Makler ohnehin eher fraglich.

Der WCI von Drewry sank zuletzt leicht um -1% auf 2.127,33 $/FEU. Deutlichere Abschläge gab es für Transatlantik-Verkehre (-4%), die Preise auf allen anderen Routen lagen in der Tendenz des Gesamtindex. Sehr viel rasanter ging es allerdings bei FBX von Freightos abwärts – global um -8% auf 2.127 $/FEU. Es gibt jedoch einen Hoffnungsschimmer: Für Januar werden zum Teil voll ausgelastete Schiffe gemeldet. Auch hier sollte die Talfahrt langsam beendet sein, heißt es. Andere Makler sind weniger optimistisch: In einem sich dramatisch verändernden Marktumfeld könnte es zunächst noch schlimmer kommen, bevor eine wirkliche Erholung einsetzen kann. (KF)