Die »Neptune« bei ihre Abfahrt in Wales
Print Friendly, PDF & Email

Nur wenige Tage nach der offiziellen Eröffnung des LNG-Terminals in Wilhlemshaven geht eine zweite Anlage in Lubmin an den Start.[ds_preview]

Als erstes Schiff ist die »Seapeak Hispania« vor dem Ostseehafen Lubmin eingetroffen. Sie ist etwa 7 km nordöstlich der Seebrücke Sellin (Insel Rügen) vor Anker gegangen, teilte die Deutsche Regas als Betreiberin des neuen Terminals mit. Die »Hispania« hat rund 140.000 m³ LNG aus Ägypten geladen.

Dieser Tanker soll künftig als sogenannte FSU (Floating Storage Unit), also als schwimmendes Lager, fungieren und das von weiteren Tankern angelieferte Verdflüssigte Gas übernehmen und zwischenlagern. Mit kleineren Shuttle-Schiffe, sogenannte SLNGC (Small LNG-Carrier), wird das LNG dann zur FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) »Neptune« gebracht, regasifiziert und ins Landnetz eingespeist. Der Shuttle-Verkehr ist wegen der engen und flachen Hafenzufahrt in Lubmin erforderlich.

Die »Neptune« ist von der norwegischen Reederei Höegh LNG gechartert worden. Der 283 m lange Gas-Tanker (Baujahr 2009, 81.000 tdw, 145.130 m³) war zuletzt von Total gechartert und ist aus Wales an die deutsche Küste verlegt worden. Die der Reederei Seapeak gehörende »Hispania« fährt unter spanischer Flagge. Ihr Heimathafen ist Santa Cruz de Tenerife. Der 2002 gebaute LNG-Tanker ist rund 280 m lang und ca. 43 m breit. Er kann maximal rund 140.000 m³ LNG laden.

Die Deutsche ReGas ist ein mittelständisches Unternehmen, dass mit dem LNG-Terminal Deutsche Ostsee in Lubmin das erste und bisher einzige privat finanzierte schwimmende Flüssiggas-Terminal in Deutschland entwickelt. Es wird in Phase I über eine Regasifizierungskapazität von bis zu 5,2 Mrd. m³ Erdgas verfügen.

Deutschland setzt beim Ersatz für russisches Pipeline-Gas auf insgesamt fünf FSRU, um künftig LNG über den Seeweg zu importieren. Wilhelmshaven wurde bereits eröffnet, Lubmin folgt jetzt. Weitere schwimmende LNG-Terminals entstehen in Stade und Brunsbüttel.