Aufgrund der Preisexplosion bei Flüssigerdgas lässt die norwegische Fährreederei Fjord Line zwei bisher allein mit LNG betriebene Fähren mit Dual-Fuel-Dieselmotoren umrüsten.[ds_preview]

Die beiden Schwesterschiffe »Stavangerfjord« und »Bergensfjord« (31.678 GT) werden somit von Single-Fuel-LNG-Motoren auf Dual-Fuel-LNG/MGO-Motoren (Marine Gas Oil/Marine Dieselöl) umgestellt, wie die Reederei jetzt mitteilte. Die Fährschiffe werden bei Fosen Yard in Norwegen umgebaut, die bisherigen vier Rolls-Royce Flüssiggasmotoren des Typs BV12P6 (20 000 kW) werden durch Motoren von Finnish Wärtsilä ersetzt.

Stavangerfjord und Bergensfjord Hirtshals 20.09.2022 C Eckardt 186
»Stavangerfjord« und »Bergensfjord« in Hirtshals (© Eckard)

Die beiden 170 m langen und 32,9 m breiten RoPax-Fähren bei Bergen Group Fosen AS erbauten Fährschiffe verfügen über eine Kapazität für 1.500 Passagieren in über 306 Kabinen und auf den 1.350 Lademeter auf den Frachtdecks können bis zu 600 Pkw oder eine entsprechende Anzahl an LKW befördert werden.

Mit der Umstellung der Motoren können die Schiffe zwischen LNG und MGO wechseln, sodass in der Zeit bis zur Normalisierung der LNG-Preise ein finanziell nachhaltiger Betrieb sichergestellt werden soll, so die Reederei. Der Umbau der »Stavangerfjord« beginnt im Januar und soll Ende Mai 2023 abgeschlossen sein. Die »Bergensfjord« wird im Zeitraum von Februar bis Mitte Juni 2023 neue Motoren erhalten. Die vom Umbau betroffenen Strecken sind: Bergen – Stavanger – Hirtshals und Hirtshals – Langesund und werden somit im Frühjahr nicht bedient. Die anderen Routen von Fjord Line, Sandefjord – Strömstad und Kristiansand – Hirtshals mit dem Schnellkatamaran »Fjord FSTR«, sind von den Änderungen nicht betroffen und fahren wie gewohnt.

»Die Energiekrise, ausgelöst durch die Invasion Russlands in die Ukraine, hat zu außerordentlich hohen und stark schwankenden LNG-Preisen geführt – eine deutlich höhere Preisentwicklung als bei traditionellen und weniger nachhaltigen Energieträgern für den Schiffsbetrieb«, teilte Fjord Line mit. Damit seien die Treibstoffkosten für die beiden mit LNG betriebenen Schiffe »deutlich über ein wirtschaftlich tragbares Maß« hinausgestiegen.

»Wir verkehren seit 2013 mit LNG und sind ein Vorreiter beim Einsatz des umweltfreundlichen Treibstoffs. Aber es ist klar, dass es uns gerade jetzt finanziell sehr hart trifft«, erklärte CEO Brian Thorsted Hansen.   (CE)