Der Chartermarkt für Containerschiffe zieht leicht an. Vor allem Feeder-Tonnage wird in einigen Fahrtgebieten bereits knapp.[ds_preview]
In der Karibik, in Nordeuropa und im Mittelmeer übersteigt die Nachfrage derzeit die Zahl der verfügbaren Schiffe. Auch in Fernost werden einige Abschlüsse auf einem Niveau gemeldet, das ähnliche Raten sieht wie vor dem Jahreswechsel. Auch verlängerte Laufzeiten werden teilweise beobachtet. Nach Chinese New Year setzt offenbar ein leichter Aufschwung ein.
Der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) herausgegebenen New ConTex beendete die Woche bei 730 Punkten und damit nahezu unverändert zur Vorwoche (-0,1%). Die größeren Segmente können bislang nicht profitieren, da die Linien vermutlich derzeit bestens mit Tonnage ausgestattet sind. Gleichzeitig ist der Ladungsmarkt eher schwach. Spannend könnte die Entwicklung im Neubaumarkt werden. Berichten zufolge verzögert sich die Ablieferung etlicher Neubauten auf den Werften in Asien – Nachwehen der Arbeitsausfälle in Folge der Corona-Pandemie. Dies könnte das Angebot-Nachfrage-Verhältnis in den kommenden Monaten noch einmal ändern.
Dazu kommt die allgemeine Unsicherheit durch den Ukraine-Krieg, die drohende globale Rezession, Inflation und nicht zuletzt die Energiekrise. Das dämpft die Kauflaune der Konsumenten. All diese Faktoren belasten auch die Stimmung in der Schifffahrt, auch nach dem Ende der Ferienzeit in China ist nicht klar, wie sich die Märkte entwickeln werden.
Makler rechnen vorerst mit stabilen Raten, vielleicht sogar mit einem Anziehen des Marktes im zweiten Quartal. Gerade im Panamax-Segment werden absehbar wenige Schiffe zurückgeliefert, da eine große Anzahl nach vielen S&P-Aktivitäten inzwischen nicht mehr im Angebot sind. Zuletzt hatte unter anderem MPC Container Ships sich von drei Schiffen getrennt, dafür aber auch zwei andere Feeder erworben.
Der Ladungsmarkt dümpelt weiter ohne große Ausschläge nach oben oder unten vor sich hin. Der WCI von Drewry sank um 1% auf 2.033,70 $/FEU. Leichte Abschläge gab es auf den Routen von Schanghai nach Genua (-2%), nach Los Angeles und Rotterdamsowie im Atlantik von New York nach Rotterdam und retour ( jeweils -1%). Dagegen stiegen die Raten für die Strecke Los Angeles nach Schanghai um +1% und von Rotterdam nach Fernost sogar um +3%. (KF)