Container, Symbolbild für Frachtraten, Seefracht und Reedereien
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Die Auslastung von Containerschiffen erreicht wieder Vor-Pandemie-Niveau. Je nach Fahrtgebiet ist die Dynamik zwischen Raten und Auslastung unterschiedlich. [ds_preview]

Eine Kombination aus starker Nachfrage und Kapazitätsengpässen aufgrund von Lieferkettenüberlastungen hatte während der Pandemiezeit dazu geführt, dass die Auslastung der Schiffe auf ein Rekordniveau anstieg. Das zog wiederum zu einem Anstieg der Spotraten nach sich. Die Entwicklung erreichte im Februar 2022 ihren Höhepunkt. Seitdem ist die Auslastung der Schiffe jedoch stark zurückgegangen, melden die Marktbeobachter von Sea-Intelligence.

im Transpazifikverkehr sind die Raten nun wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurückgekehrt. Im Asien-Europa-Verkehr waren die Transportpreise zunächst sogar unter das Niveau vor der Pandemie gefallen, haben nun aber wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreicht.

»Interessanterweise ist die Dynamik zwischen Auslastung und Spotraten unterschiedlich, je nachdem, ob die Auslastung steigt oder sinkt«, heißt es in einem aktuellen Bericht von Sea-Intelligence. Als die Auslastung im Transpazifik zunahm, blieben die Spotraten demnach weitgehend unverändert auf niedrigen Niveau, bis ein Schwellenwert von etwa 90 % nominaler Schiffsauslastung einen starken Anstieg der Spotraten auslöste. Als die Auslastung seit dem Höchststand im Februar 2022 zu sinken begann, zeigte sich ein viel lineareres Verhältnis zwischen Auslastung und Spotraten.

Dasselbe Muster sein auch bei den Asien-Europa-Routen zu erkennen, »allerdings mit etwas mehr Unruhe«. »Insgesamt entsprechen die Ratenentwicklungen im Transpazifik- und Asien-Europa-Verkehr sehr gut den Erwartungen, wenn man von einem Markt ausgeht, der mit einer engen Verbindung zwischen Angebot, Nachfrage und Preisbildung arbeitet«, so Sea-Intelligence.

Im Transatlantikverkehr scheine es jedoch keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Auslastung und dem Niveau der Spotraten zu geben. »Anders als im Transpazifik- und im Asien-Europa-Verkehr hat sich die rückläufige Auslastung bisher nicht auf die Preisbildung in diesem Fahrtgebiet ausgewirkt, was darauf hindeutet, dass bei der Festlegung der Raten in diesem speziellen Fahrtgebiet noch ein anderer Mechanismus im Spiel sein muss«, heißt es.