MV Werften, Rostock, Transfergesellschaft
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Gut ein Jahr nach der Insolvenz der MV Werften ist vielen Beschäftigten ein beruflicher Neustart gelungen. Dazu haben auch die Transfergesellschaften beigetragen.[ds_preview]

Nach der Insolvenz der MV Werften wechselten insgesamt 2.363 Mitarbeiter in Rostock, Stralsund und Wismar sowie der MV Werften Fertigmodule in Transfergesellschaften. Nach dem Auslaufen ziehen die Beteiligten eine positive Bilanz: Bis heute hätten rund 70% von ihnen einen neue berufliche Perspektive gefunden, teilte die IG Metall Küste mit. Knapp 600, die noch keine neue Arbeit gefunden haben, erhalten seit Februar Arbeitslosengeld I.

Viele der ehemaligen Schiffbauer der MV Werften hätten entweder einen neuen Job gefunden, eine Arbeitsplatzzusage erhalten, ein Existenzgründungsvorhaben realisiert oder eine Umschulungsmaßnahme begonnen, so Oliver Fieber, Geschäftsführer der Agentur für Struktur- und Personalentwicklung (AgS). »Die Transfergesellschaften waren ein wichtiger Teil der Brücke in neue Beschäftigung auf den Werften und in der Industrie im Land«, sagt IG Metall-Bezirksleiter Daniel Friedrich.

Ein Teil der Werftarbeiter wurde bereits befristet von der Meyer-Werft (Papenburg) übernommen, die in Wismar im Auftrag des Disney-Konzerns die »Global Dream« fertigstellt. Weitere Schiffbauer fanden in Rostock eine Anstellung, wo die Marine ein weiteres Marinearsenal für ihre Schiffe aufbaut. Der Start des Kieler U-Bootbauers TKMS in Wismar wird sich nach Medienberichten hingegen um ein Jahr auf 2024 verzögern.

Aus Sicht von Jochen Schulte, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommerns, könne der Schiffbau künftig einen zentralen Beitrag zur deutschen Energiewende leisten. »Dafür brauchen wir gut qualifizierte und motivierte Fachkräfte.« Die Transfergesellschaften hätten daher zum Erhalt des Fachkräftepotentials beigetragen.