Der Hafen Rostock soll von einer neuen Ammoniak- und Wasserstoff-Partnerschaft der Unternehmen Yara aus Norwegen und VNG aus Leipzig profitieren.

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hat anlässlich einer Kooperationsunterzeichnung zwischen der Yara Clean Ammonia und der VNG AG am in Rostock die Bedeutung der unternehmerischen Zusammenarbeit für das Bundesland hervorgehoben:[ds_preview] »Der künftige Wasserstoffbedarf in Deutschland wird nur durch einheimische Produktion und zusätzliche Importe zu decken sein. Ammoniak als Wasserstoffträger stellt dabei eine Schlüsseltechnologie dar. Mecklenburg-Vorpommern steht bereit, vor allem die bestehende Infrastruktur im Hafen Rostock dafür einzusetzen«, sagte der SPD-Politiker.

»Passt zur Strategie Energiehafen Rostock«

Bei der Kooperation geht es im Kern darum, den Hafen für den Import von Ammoniak und zu einem späteren Zeitpunkt auch für die Produktion von Wasserstoff aus diesem importierten Ammoniak zu nutzen. Das Unternehmen Yara betreibt bereits eine Infrastruktur für den Import und die Lagerung von Ammoniak. Die VNG AG hat als Betreiber der ostdeutschen Gasnetze die Voraussetzungen, um Wasserstoff einzuspeisen. »Das Vorhaben passt sehr gut zur Gesamtstrategie des Energiehafens Rostock. So wird die Wertschöpfung vor Ort gesteigert und die industrielle Entwicklung Mecklenburg-Vorpommerns weiter vorangetrieben. Zugleich liefert das Vorhaben der Unternehmen Yara und VNG einen Beitrag zur deutschlandweiten Versorgungssicherheit«, sagte Minister Meyer.

Yara ist ein Unternehmen aus Norwegen mit Firmensitz in Oslo (36 % gehören dem Staat Norwegen). Bei dem Hersteller und Anbieter von Chemikalien sowie Industriegasen wie Dünger, Harnstoff, Nitraten und Ammoniak sind international nach Unternehmensangaben rund 16.000 Mitarbeitende beschäftigt. In Deutschland betreibt Yara einen Produktionsstandort in Poppendorf bei Rostock, ein Werk zur Produktion von Ammoniak und Harnstoff im Yara-Werk Brunsbüttel sowie eine Vertriebszentrale in Dülmen. Zudem betreibt der Konzern nach eigenen Angaben das größte globale Ammoniak-Netzwerk mit 15 Schiffen und Zugang zu 18 Ammoniak-Terminals und zahlreichen Ammoniak-Produktions- und Verbrauchsstandorten in der ganzen Welt.

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Die VNG AG mit Hauptsitz in Leipzig ist ein Unternehmensverbund für Gas und Gasinfrastruktur mit nach Unternehmensangaben über 20 Gesellschaften in Deutschland und Europa.

Die jetzt unterzeichnete Vereinbarung wird von den Unternehmen als »ein erster Schritt auf dem Weg zu einem zukünftigen Liefervertrag« beschrieben, dem weitere Projekte folgen könnten, um sauberes Ammoniak als Wasserstoff- und Energieträger auf den deutschen Markt zu bringen, mit Rostock als Importpunkt. Die Wasserstoff- und Ammoniakinfrastruktur in Rostock wird genutzt und könnte weiter ausgebaut werden.

Darüber hinaus wollen beide Parteien die Zusammenarbeit mit der Stadt Rostock und insbesondere mit dem Rostocker Hafen intensivieren und ausbauen, um den Hafen zu einer Drehscheibe für saubere Ammoniakimporte zu machen.

»Wir freuen uns über das Engagement von Yara, die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit im Bereich sauberes Ammoniak auszuloten. Dies ist ein großartiges Beispiel für die Stärkung der deutsch-norwegischen Partnerschaft im Energiesektor. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Dekarbonisierung in Ostdeutschland voranzutreiben, insbesondere im Industriesektor«, sagte Ulf Heitmüller, CEO von VNG.

»Wir sind mit unseren Importterminals in Rostock und Brunsbüttel bereits gut positioniert, um an dieser Entwicklung teilzunehmen, und wir sehen die Zusammenarbeit mit VNG als einen sehr wichtigen Schritt, um die Entwicklung der kohlenstoffarmen Wasserstoff-Wertschöpfungsketten in Deutschland zu unterstützen«, sagte Magnus Ankarstrand, Präsident von Yara Clean Ammonia.