Spotmarkt

Supramaxe und Handies konnten im Spotmarkt mit soliden Ratenzuwächsen aufwarten. Im Mittelpunkt standen dabei Südamerika und der US-Golf.

Der Trockenfrachtmarkt kommt nach einer ruhigeren Phase aufgrund vermehrter Feiertage langsam wieder in Schwung. Vor allem in den kleineren Schiffsklassen bauen sich die Tonnageüberhänge wieder ab, die Raten ziehen an. Der Baltic Dry Index lag gestern mit 1.432 Punkten nahezu unverändert zur Vorwoche. [ds_preview]

Das dickste Plus verzeichneten die Supramaxe und Ultramaxe mit einem Zugewinn von +7,5% auf 12.965 $/Tag für das Index-Typschiff mit 58.000 tdw im Zeitcharter-Trip-Business. Das Zugpferd für den Aufwärtstrend ist der Markt im US-Golf: Ein Zustrom neuer Ladungen von Petroleumkoks bis zu Agrarprodukte schob die Index-Raten für Trips Richtung Far East um mehr als 20% nach oben, von 19.400 $/Tag vor einer Woche auf nun 24.100 $/Tag. Auf der Transaltlantik-Route Richtung Mittelmeer zog das Niveau immerhin um 13% auf 18.300 $/Tag an.

Auch in Südamerika ging es dank solider Befrachtungsaktivitäten für Getreide mit den Raten für Trips Richtung Asien und Europe/Mittelmeer deutlich aufwärts. Im Pazifik gab es eine Belebung der Kohlenverschiffungen ex Indonesien, in der Folge kletterten die Index-Rate für Reisen nach Indien und Südchina wieder über die 10.000-Dollarmarke.

Das Ratenniveau der Handysize-Frachter lag gestern mit knapp 11.700 $/Tag um +3,5% höher als eine Woche zuvor. Makler berichten von einer deutlichen kurzfristigen Zunahme der Tonnagenachfrage für Termine Ende April und Anfang Mai.

Aufschwung für Handysize-Frachter

Den größten Schwung im Spotmarkt gab es an der Ostküste Südamerikas mit einem Anstieg der Raten für Trips Richtung Europa von rund 16.000 $ auf weit über 17.000 $ für 38.000-Tonner. Auch die Märkte weiter nördlich zogen an – im US-Golf und im Mittelmeer. Ein 36.000-Tonner erzielte beachtliche 15.000 $/Tag für eine Reise aus dem Schwarzen Meer nach Spanien, während ein 32.000-Tonner im Backhaul von der Türkei in den US-Golf auf 12.000 $/Tag kam, angeblich mit einer Ladung Stahl.

Für die großen Bulker kam das Spotgeschäft erst mit Verzögerung wieder in Gang. Nach wie vor lastet unbeschäftigte Tonnage aus der Vorwoche auf dem Markt. In der zweiten Wochenhälfte ging es mit den Raten etwas hoch, die vorherigen Stände wurden aber noch nicht ganz erreicht. Die Durchschnittsraten der Capesize- und Panamax-Frachter lagen gestern bei 14.746 (-3,9% zur Vorwoche) und bei 15.094 $/Tag (-1,5%).

Spotmarkt für Shortsea-Schiffe zieht an

Im Shortsea-Geschäft für Bulk und Breakbulk in Europa hat die Charternachfrage seit Ostern zugenommen, doch bleiben die Frachtraten aufgrund der erhöhten Tonnageverfügbarkeit weiter unter Druck. Der European Short Sea Index (EUSSIX) von BMTI rutschte um 1,4% auf 30,79 Punkte ab. Verschiffungen von Stückgut/Bulk (3.000 t) aus den baltischen Häfen in die ARAG-Range werden mit knapp 22,0 €/t bewerte – vor einem Jahr lag die Rate laut BMTI bei über 39,0 €/t.

Gegenwind verspüren auch die Tanker-Reedereien am Spotmarkt. Während die Charteraktivität für VLCC im Persischen Golf angesichts der Förderkürzungen durch die OPEC noch erstaunlich hoch ist, ging es mit der Nachfrage für Suezmaxe und Aframaxe in Westafrika, dem Mittelmeer und in der Nordsee weiter runter. Streiks in Nigeria und in Frankreich trügen dazu bei, dass der Zustrom an neuen Ladungen blockiert werde, berichten Makler. Der Baltic Dirty Tanker Index fiel auf Wochensicht von 1.242 auf 1.146 Punkte.

Für die VLCC lagen die durchschnittlichen Spoteinnahmen zur Wochenmitte laut Clarksons unverändert bei 66.800 $/Tag. Suezmaxe und Aframaxe blieben mit 55.000 und 49.700 $/Tag um jeweils etwa 14 bis 15% unter dem Niveau der Vorwoche. (mph)