Antwerpen, Drohnen, Drohne
© Port of Antwerp
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Der belgische Hafen-Hub Antwerpen will mit einem breiten Drohnen-Einsatz die Abläufe verbessern.

Als »Weltneuheit im Antwerpener Hafengebiet« wird der offizielle Start des Drohnen-Netzes von den Belgiern beschrieben.[ds_preview]

Sechs autonome Drohnen sollen täglich Flüge im Antwerpener Hafengebiet durchführen. Das vor wenigen Tagen in Betrieb genommene «D-Hive-Drohnennetz« ist das Ergebnis einer Partnerschaft zwischen dem Hafen Antwerp-Bruges, DroneMatrix, SkeyDrone und Proximus.

Das Antwerpener Hafengebiet ist mehr als 120 km² groß, ein Gebiet, das nun von dem D-Hive-Netzwerk aus sechs autonomen Drohnen abgedeckt wird. Sie sollen »zusätzliche Augenpaare zur Verfügung stellen«, um einen reibungslosen, sicheren und nachhaltigen Betrieb in diesem komplexen Umfeld zu koordinieren. Sie würden es den Hafenbehörden ermöglichen, »ein großes Gebiet schnell und effektiv zu verwalten, zu inspizieren und zu überwachen«, heißt es weiter.

Hafen nutzt Drohnen für diverse Aufgaben

Der Hafen will die Maschinen für eine Reihe von Aufgaben einsetzen, darunter die Verwaltung von Liegeplätzen, die Überwachung, die Inspektion der Infrastruktur, die Erkennung von Ölverschmutzungen und schwimmendem Abfall sowie die Unterstützung der Sicherheitspartner bei Zwischenfällen. Die 18 täglichen BVLOS-Drohnenflüge (Beyond Visual Line of Sight) werden von einem Kommando- und Kontrollzentrum aus ferngesteuert.

»Dies ist die weltweit erste Durchführung von BVLOS-Flügen in diesem Umfang in einem komplexen industriellen Umfeld. Im Gegensatz zu VLOS-Flügen (Visual Line of Sight) finden diese Flüge außerhalb der Sichtweite des Piloten statt«, betonen die Verantwortlichen. Vor zwei Monaten hatten die Partner grünes Licht für den Start des Netzes erhalten. Diese Betriebsgenehmigung basiert auf einem neuen BVLOS-Rahmen (bekannt als Vor-Uspace-Luftraum), der von Skeydrone entwickelt und von der BCAA (Belgische Zivilluftfahrtbehörde) und der EASA (Europäische Agentur für Flugsicherheit) als »angemessener und sicherer Rahmen« für BVLOS-Drohnenflüge genehmigt wurde.

Der Hafen treibt das Thema Drohnen bereits seit 2019 voran. Es wurden mehrere Tests durchgeführt und man beteiligte sich an dem Projekt SAFIR, um die Machbarkeit von Drohnen im Hafen zu untersuchen.

 

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens sagte: »In Anbetracht der riesigen Fläche des Hafens bieten uns Drohnen eine große Hilfe bei der Erfüllung unserer Kernaufgaben als Hafenbehörde. Dieses Drohnennetz wird eine entscheidende Rolle bei der weiteren Einführung des digitalen Zwillings des Hafens spielen, einer digitalen Kopie, die auf Tausenden von Daten aus einem Netzwerk von Kameras, Sensoren und Drohnen basiert und jede Sekunde ein Echtzeitbild des Geschehens im Hafen liefert.«

Annick De Ridder, Vizebürgermeisterin der Stadt Antwerpen und Vorsitzende des Verwaltungsrats von Port of Antwerp-Bruges betonte, man setze alles daran, dass der Hafen – »der Motor unserer Wirtschaft« – so sicher, sauber und reibungslos wie möglich läuft. Hendrik-Jan Van Der Gucht, Geschäftsführer von SkeyDrone machte deutlich, dass ein Seehafen wahrscheinlich »einer der schwierigsten Bereiche« sei, um Drohnen zu fliegen. Vor allem, wenn sie außerhalb der Sichtlinie (BVLOS) fliegen. SkeyDrone hat daher das »BVLOS-Framework« entwickelt, das gewährleisten soll, dass die Flugkörper täglich auf sichere und skalierbare Weise eingesetzt werden können.

Anne-Sophie Lotgering, Enterprise Market Lead von Proximus sagte: »Auch die vielen Unternehmen, die im und um das Antwerpener Hafengebiet tätig sind, werden im weiteren Sinne davon profitieren. Dieses Projekt zeigt das Potenzial unseres hochmodernen 5G-Netzes in Verbindung mit einer breiten Palette von softwarebasierten Diensten, um die Innovation in unserem Land zu fördern.«

Die Digitalisierung steht auch in Europas größtem Seehafen Rotterdam weit oben auf der Agenda. Im HANSA PODCAST berichtet Michiel Messchaert, Rotterdams höchster Vertreter in Nordwestdeutschland, ausführlich von den Plänen der Niederländer mit Blick auf Dekarbonisierung und Digitalisierung. Außerdem geht er auf den Wettbewerb an der Nordrange, Terminal-Beteiligungen von Reedereien (Cosco), Hafenpolitik in Deutschland und große Expansionspläne an der Maasvlakte ein.

Hören Sie hier die komplette Episode:

Rotterdam Messchaert podcast cleverreach