MSC Ambra, MPC
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Die weltgrößte Containerlinienreederei MSC erreicht schon bald als erste Reederei eine Flottenkapazität von 5 Mio. TEU.

In den letzten 25 Jahren hat sich die weltweite Schiffsflotte in Sachen Kapazität in etwa verfünffacht hat. Heute zählt die weltweite Containerschiffsflotte 6.596 Schiffe mit 26,91 Mio. TEU. Um die Jahrtausendwende waren es nur rund 5 Mio. TEU. [ds_preview]

Das heißt also, dass MSC allein bald so groß ist, wie die ganze Containerflotte vor 25 Jahren, wie aktuelle Zahlen des Branchendiensts Alphaliner zeigen. Die 1970 gegründete  Reederei brauchte rund 37 Jahre, um im Januar 2007 eine Flottenkapazität von 1 Mio. TEU zu erreichen.

Nur viereinhalb Jahre später, im Juli 2011, überschritt MSC die Marke von 2 Mio. TEU. Im Mai 2017 erreichte man 3 Mio. TEU, im Juli 2021 4 Mio. TEU. Ein halbes Jahr später wurde die in Genf ansässige Reederei mit 4,28 Mio. TEU Flottenkapazität die weltweite Nummer eins vor Maersk.

Nur 16 Monate, nachdem MSC Maersk als weltgrößte Containerlinie in Bezug auf die Slot-Kapazität überholt hat, nähert sich das Unternehmen nun der 5-Mio.-TEU-Marke. Stand 16. Mai 2023 hatte die 753 eigene und gecharterten Containerschiffe umfassende Flotte von MSC eine Kapazität von 4.956.720 TEU. Mit den bevorstehenden Ablieferungen der »MSC Michel Capellini« (von YZJ) und der »MSC Gemma« (von CSSC) werde die Reederei noch im Mai die »symbolische Schwelle« überschreiten, berichtet Alphaliner. Die beiden Megamax-Schiffe sollen ab dem 30. Mai im Lion- und Jade-Dienst eingesetzt werden.

»Wachstumsambitionen von MSC werden nicht an diesem Punkt enden«

»Die Wachstumsambitionen von MSC werden jedoch nicht an diesem Punkt enden. Mit einem Auftragsbestand von mindestens 127 Schiffen in Höhe von 1,66 Mio. TEU könnte der Schweizer Schifffahrtsriese bis Mitte 2024 eine Flotte von 6,00 Mio. TEU erreichen, wenn man allein von den Neubauten ausgeht«, so Alphaliner.

Das tatsächliche Flottenwachstum der Reederei werde jedoch auch von einer Reihe anderer Faktoren abhängen, darunter der Erwerb von Secondhand-Tonnage, die Vercharterung von Schiffen sowie der Verkauf von Schiffen und die Rückgabe von gecharterten Schiffen an ihre Eigentümer.

Mit einer Flottengröße von voraussichtlich mehr als 6,00 Mio. TEU bis Ende 2024, wenn das 2 Mio. Schiffe umfassende Vessel Sharing Agreement »2M« mit Maersk ausläuft, sollte MSC gut positioniert sein, um ein eigenständiges Netzwerk mit globaler Reichweite zu betreiben, meinen die Marktbeobachter.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Reedereien unter den Top Ten wird MSC demnach aufgrund seiner Größe in der Lage sein, attraktive Hafenpaare auf allen wichtigen Handelsrouten anzubieten, ohne einer anderen Allianz beitreten zu müssen. Alphaliner geht jedoch davon aus, dass MSC ausgewählte Partnerschaften in kleinerem Maßstab auf einer Reihe von Fahrtgebieten aufrechterhalten wird.

Rechnet man den Auftragsbestand von MSC in Höhe von 1,66 Mio. TEU zu seiner Flotte von 5,00 Mio. TEU hinzu und berücksichtigt eine Reihe von erwarteten Charteraufträgen, so würde die schweizerisch-italienische Reederei bis Ende 2025 theoretisch eine Flottengröße von etwa 6,75 Mio. TEU erreichen. Allerdings wird MSC in den kommenden Jahren aber wohl zahlreiche alternde Schiffe der Größenklasse unter 8.000 TEU ausmustern, um die Treibstoffeffizienz zu erhöhen und den Übergang zu alternativen, umweltfreundlichen Kraftstoffen zu vollziehen. Die Flotte der Reederei könnte sich daher in absehbarer Zeit bei der 6,00-MTEU-Marke einpendeln, heißt es.