»Arinto« ist das neueste Start-up, das vom Venture Studio Flagship Founders um Lucius Bunk und Fabian Feldhaus ausgegründet wurde. Es geht um die wichtige Thematik »Just in time arrival«.
Arinto will eine Software-Lösung für »Just-in-Time-Arrival« von Handelsschiffen in Häfen anbieten, wie Flagship Founders heute mitteilte.[ds_preview] Als Co-Gründerin und Geschäftsführerin ist Isabel Sum mit an Bord, die sich seit ihrem Studium viel mit Business Development und Technologie sowie mit Nachhaltigkeit beschäftigt hat sowie bereits einige Erfahrungen im Start-up-Geschäft und als Co-Gründerin gesammelt hat. Zuletzt war Sum bei StackFuel aktiv.
Arinto will Reedereien und Schiffsmanager dazu befähigen, die ideale Ankunftszeit von Schiffen zu berechnen und Schiffsreisen »deutlich effizienter« zu gestalten. Das wiederum soll zu drastischen Senkungen im Kraftstoffverbrauch führen.
»Der potenzielle Markt ist groß, und noch dazu fast unerschlossen«, erklärte Sum. »Emissionsreduktion ist das Thema Nr. 1 in der Schifffahrt. Der Druck vonseiten der Politik und Gesetzgebung ist extrem hoch. Kein Unternehmen wird sich längerfristig solche Ineffizienzen leisten können, wie wir sie jetzt noch überall sehen.« Was wiederum dazu führe, dass von Unternehmensseite der Nachfragedruck stark steige.
Flagship Founders sieht großes Potenzial
Fabian Feldhaus, Mitgründer und Geschäftsführer von Flagship Founders, sagte: »Unser Anspruch ist, nur Geschäftsmodelle zu entwickeln, die drängende Probleme des Marktes lösen. Unsere anderen Startups Kaiko Systems, Tilla Technologies und zero44 haben gezeigt, dass wir diesem Anspruch gerecht werden.« Die Validierungsphase vor der Gründung habe klar gezeigt, wie groß das Potenzial im Markt für Arinto ist. »Mit Isabel Sum haben wir zudem die perfekte Gründerin und Geschäftsführerin gefunden. Ich bin mir sicher: Arinto wird schnell seine Relevanz und seinen Wert für die Branche beweisen«, so Feldhaus weiter.
Arinto ist damit die vierte Ausgründung von Flagship Founders. Der 2020 von der Reederei Auerbach und dem strategischen Partner Rescape Berlin gegründete Company Builder selbst hatte erst im März eine neue Finanzierungsrunde abgeschlossen und einige namhafte Partner aus der Schifffahrt als Kapitalgeber gefunden.
Nach Ansicht von Isabel Sum und Flagship Founders ist eine der größten und zugleich unnötigsten Ineffizienzen der Branche die Tatsache, dass die Ankunftszeiten der Schiffe in den Häfen nicht optimal geplant werden. »Durchschnittlich 5-10 % der aktiven Zeit eines Schiffes sind reine Wartezeit vor Häfen, während Schiffe zwischen den Häfen in hoher Geschwindigkeit fahren (das »Hurry-and-Wait-Prinzip«)«. Das sorge für unnötig hohen Kraftstoffverbrauch. Weltweit könnten daher jährlich 100 Mio. t CO2 und 18 Mrd. $ eingespart werden, wenn die Geschwindigkeit von Schiffen so geplant würde, dass sie zum passenden Zeitpunkt und ohne Wartezeiten in den Hafen einlaufen können.
Die Software
Dieses Problem will Arinto lösen: Auf Basis von Echtzeit-Datenanalyse und Machine-Learning-Technologien entwickelt das Startup zur Zeit eine Software, die »Just-in-Time-Arrival« ermöglichen soll. Die Lösung greift dazu auf verschiedene kommerzielle Datenquellen sowie Daten aus »Automatic Identification Systems« (AIS) zu und analysiert relevante Datenpunkte mithilfe von Machine-Learning-Algorithmen, so die Gründer. So könne man wichtige Erkenntnisse liefern, unter anderem zur Überlastung des betreffenden Hafens, zum Schiffsverkehr davor und den aktuellen Wartezeiten. Auf dieser Basis sollen Empfehlungen zur optimalen Ankunftszeit gegeben werden. »Die Software optimiert dabei nicht die Route selbst, sondern vielmehr die Ankunftszeit des Schiffes und grenzt sich so von bestehenden Voyage-Optimization-Tools ab«, heißt es.
Anders als beim Zeitpunkt der Ausgründung anderer Start-ups aus dem Hause Flagship Founders befindet sich Arinto aktuell noch in der Produktentwicklungsphase. In den nächsten Monaten soll das Team aufgebaut werden, außerdem stehen Gespräche mit potenziellen Partnern und Kunden im Fokus. Der Launch der Software für den breiten Markt ist im Laufe des Jahres geplant.