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Das Energieinfrastrukturunternehmen Gasunie hat die Investitionsentscheidung für den ersten Teil seines europäischen Wasserstoff-Netzes getroffen. Eine zentrale Rolle nimmt Rotterdam ein.

Die Investition für diesen ersten Abschnitt beläuft sich laut Gasunie auf über 100 Mio. €und wird von der Tochter Hynetwork Services entwickelt.[ds_preview]

Die Arbeiten sollen nach dem Sommer in Rotterdam beginnen. Das nationale Wasserstoffnetz, das rund 1,5 Mrd. € kostet, soll ab 2030 wichtige Industrieregionen in den Niederlanden und den umliegenden Ländern wie Deutschland und Belgien miteinander verbinden. Auch der hiesige Markt war in der jüngeren Vergangenheit Bestandteil von entsprechenden Vorstößen des Unternehmens.

Darüber hinaus soll das Netz Verbindungen zu Importterminals in Seehäfen, zur heimischen Wasserstoffproduktion und zu großen Wasserstoffspeichern haben, teilte Gasunie mit. Im vergangenen Jahr wurde Hynetwork Services von der niederländischen Regierung mit der Entwicklung des Wasserstoffnetzes beauftragt.

Gasunie nutzt bestehende Pipelines

Im Hafen Rotterdam sollen die Emissionen weiter gesenkt werden
© Port of Rotterdam

Das nationale Netz wird 1.200 km lang sein und größtenteils aus bestehenden Erdgasleitungen bestehen. Rotterdam soll als einer der Seehäfen als wichtiges Tor für Wasserstoff nach Nordwesteuropa fungieren. Der erste Abschnitt wird von der Tweede Maasvlakte bis Pernis verlaufen, eine Strecke von mehr als 30 km. Die Bauarbeiten sollen bis 2025 abgeschlossen sein.

Allard Castelein, CEO der Hafenbehörde von Rotterdam nannte die Entscheidung »eine hervorragende Nachricht«. Der Hafen werde eine internationale Drehscheibe für die Produktion und den Vertrieb von Wasserstoff sein.» Auf diese Weise werden wir auch in Zukunft unsere Position als wichtiger Energiehafen behaupten. Auf der Grundlage dieser Rolle können wir der grünen Wasserstoffwirtschaft in den Niederlanden und in Nordwesteuropa einen bedeutenden Impuls geben.«

Neben Container spielt der Umschlag von Energieträgern auch in den Zukunftsplanungen für Rotterdam eine entscheidende Rolle. Michiel Messchaert, höchster Repräsentant des niederländischen Hubs in Nordwestdeutschland, hatte kürzlich im HANSA PODCAST von dem hohen Stellenwert berichtet, der sich nicht zuletzt auch in der Versorgung der deutschen Industrie zeige.

Gasunie plant, durch den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in den Niederlanden, Deutschland und der Nordsee eine verbindende Rolle bei der Energiewende zu spielen. So leiste man auch »einen Beitrag zur deutschen und europäischen Wasserstoffstrategie mit Wasserstoffinfrastruktur (Import, Transport und Großspeicher) in Norddeutschland«.

»Ab 2030 wird das nationale Wasserstoffnetz die Seehäfen mit den großen Industrieclustern (Eemshaven, Nordseekanalgebiet, Rotterdam, Zeeland und Limburg) in unserem Land und mit Wasserstoffspeichern verbinden. Es bietet auch Verbindungen nach Deutschland (Ruhrgebiet und Hamburg) und Belgien«, so der Konzern weiter. Etwa 85% des Netzes werden aus wiederverwendeten Erdgasleitungen bestehen, was 75% billiger sei als der Bau einer neuen Infrastruktur.

Gasunie, Wasserstoff
© Gasunie