Watt Sprinter
Bis zu sechs Mal täglich soll der »Watt Sprinter« künftig ablegen
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Mit einiger Verzögerung hat die Deutsche Bahn die neue Schnellfähre »Watt Sprinter« für den Fährverkehr zur Insel Wangerooge in Betrieb genommen.

Zunächst hatte der Konzern den Start der neuen Insel-Fähre für Ende Mai angekündigt. Es seien aber noch weitere Testfahrten zur Erprobung der Schnellfähre nötig gewesen, sagte eine Bahnsprecherin. Deshalb habe sich der Start verzögert. Nun aber geht es los. [ds_preview]

Die Fahrzeit verkürzt sich mit dem »Watt Sprinter« um 40 min – bislang dauerte eine Überfahrt mit den größeren Passagierfähren und dem Transfer mit der Inselbahn 90 min. Vor allem aber ist die Nordseeinsel mit der Schnellfähre künftig unabhängig von den Gezeiten erreichbar. Die Deutschen Bahn betreibt den Fährverkehr mit einer Tochterfirma, der Schifffahrt und Inselbahn Wangerooge (SIW).

»Watt Sprinter« fährt mit 19,5 kn

Die neue Fähre hat Platz für 54 Fahrgäste und soll täglich bis zu sechs Mal zwischen Harlesiel (Landkreis Friesland) und Wangerooge verkehren. In der Anfangsphase wird die Fähre nur tageweise zu Hochwasserzeiten eingesetzt. Der Fahrplan soll dann laut Bahn stetig ausgeweitet werden. Das Schnellschiff fährt mit einer Geschwindigkeit von maximal 19,5 kn.

Möglich wird die Ausweitung des Angebots durch eine Kooperation mit der EMS Maritime Offshore GmbH (EMO), einem Unternehmen der Aktien-Gesellschaft EMS-Gruppe, die den Bau des Schiffs in Auftrag gegeben hatte.

Der Watt Sprinter wurde – wie alle im Wattenmeer eingesetzten Fährschiffe – nach der EU-Fahrgastschiffsrichtlinie auf der Penguin-Werft in Indonesien gebaut und erfüllt alle Sicherheitsstandards. Das Schiff kann bis zu 54 Passagiere befördern. Es ist rund 20 m lang und 5,4 m breit. Es wurde aus leichtem Aluminium gebaut. Mit einem Tiefgang bei voll beladenem Zustand von lediglich 70 cm kann das Schiff tideunabhängiger operieren und ermöglicht so schnellere und flexiblere Reisezeiten. Der Schiffstyp gilt zudem als besonders seetüchtig und kann über das Wattenmeer hinaus Fahrten bis nach Helgoland unternehmen.

Volvo + Wasserjets + GTL

Dank modernster Technik und einer integrierten Abgasnachbehandlung trägt der »Watt Sprinter 1« zum Umweltschutz bei. Seine Antriebsanlage besteht aus effizienten, betriebssicheren und wartungsarmen Hamilton-Wasserjets und ist mit zwei Volvo-Hauptmaschinen mit je 313 kW ausgestattet. Diese können mit schadstoffarmem GTL-Treibstoff (Gas-To-Liquids) betankt werden, heißt es.

Bereits im Februar war mit dem »WattnExpress« eine neue Schnellfähre nach Spiekeroog in Dienst gestellt worden. Nach einem ganzjährigen Fahrplan mit drei bis acht Abfahrten pro Tag ist die Nordseeinsel Spiekeroog künftig tideunabhängig und in nur 20 min vom Festland aus erreichbar.