Nova, Silver, Meyer
»Silver Nova« auf der Ems (© Eckardt)
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»Silver Nova« ist auf dem Weg nach Eemshaven: Nach mehreren geplanten Anläufen startete heute am frühen Morgen die Emspassage des aktuellen Kreuzfahrtneubaus der Papenburger Meyer Werft.

Die »Silver Nova« (54.700 GT) wird für die Luxusreederei Silverseas Cruises gebaut. Schon vor 5.00 Uhr passierte der 244 m lange Neubau die Dockschleuse der Werft, und nur einige Schaulustige säumten zu dieser frühen Stunde den Werfthafen und den angrenzenden Emsdeich, um die Passage des Schiffes mit der Baunummer S 719 aus nächster Nähe zu verfolgen.[ds_preview]

Wie auch schon in der Vergangenheit bei den Neubauten der Werft erfolgte die Emspassage mit Schlepperunterstützung wieder rückwärts auf der Ems.

Die Meyer Werft kündigte die Überführung im Vorfeld nicht öffentlich an, jedoch wies die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) in einer Veröffentlichung darauf hin, dass im Rahmen einer Werftüberführung im Bereich der Ems in Richtung Nordsee mit Einschränkungen an diesem Montag zu rechnen ist. Nach Abschluss der Überführung wird das Schiff im niederländischen Eemshaven erwartet, wo die weitere Ausrüstung stattfindet. Von Dort starten dann auch die Werftprobefahrten.

»Silver Nova« ein Novum

Mit einem hybriden Antriebskonzept stellt die »Silver Nova« schon jetzt ein Novum in der Kreuzfahrtbranche dar, denn ein lokal emissionsfreier Betrieb im Hafen ist durch den Einsatz von Brennstoffzellen und Batterien möglich. Als Hauptbrennstoff wird Flüssigerdgas (LNG) verwendet.

Zu den »grünen« Merkmalen der »Silver Nova« und aller künftigen Schiffe der Nova-Klasse – das Schwesterschiff »Silver Ray« wurde im März auf Kiel gelegt und soll 2024 abgeliefert werden – gehört zudem ein sogenanntes »Micro Auto Gasification System«, welches das Abfallvolumen an Bord reduzieren und so zu geringeren Verbrennungsemissionen führen soll. Darüber hinaus soll die Schiffsklasse einen Energy Efficiency Design Index (EEDI) erreichen, der etwa 25% über den geltenden Anforderungen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) liegt.

Auch ein Landstromanschluss ist integriert. Werft und Reederei erklärten bereits, dass das »bahnbrechende hydrodynamische Schiffsdesign« und die Innovationen an Bord dazu beitragen, die Auswirkungen des Schiffs auf die Umwelt zu verringern.

Vermutlich im Juli wird die »Silver Nova« dann in Bremerhaven an die Reederei übergeben. Ursprünglich sollte das Schiff schon am 15. Juli von Southampton zur Jungfernfahrt aufbrechen, doch dieser Termin wurde schon vor einiger Zeit auf den 14. August 2023 verschoben, Starthafen ist dann Venedig.

Die Luxus-Reederei Silverseas Cruises wurde Anfang der 1990er Jahre mit Sitz in Monaco gegründet und man startete mit einem einzigen Schiff, der 300 Passagiere fassenden »Silver Cloud«. Erst schrittweise hat die Reederei die Anzahl aber auch das Volumen der Schiffe auf jetzt 10 Einheiten vergrößert. Im Jahr 2018 wurde das bis dahin im Besitz der Familie Lefebvre gehörende Unternehmen an die US-amerikanische Royal Caribbean Cruises verkauft.     (CE)