Fincantieri, tkms, U-Boote, Italien
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Die deutsche Marine kann ihre U-Boote künftig beim italienischen Schiffbaukonzern Fincantieri warten lassen. Ein entsprechender Vertrag wurde jetzt unterzeichnet.

Grundlage des neuen Service-Vertrages ist eine Vereinbarung zwischen den Verteidigungsministerien Italiens und Deutschlands aus dem Jahr 1996. Seither baut Fincantieri U-Boote des TKMS-Typs 212A in Lizenz für die italienische Marine. Bislang sind es vier Einheiten. [ds_preview]

Künftig werden die Italiener Service-Partner für die Wartung der sechs U-Boote der deutschen Marine. Der Vertrag hat den Angaben zufolge eine Laufzeit von fünf Jahren. Dabei geht es um die technische Unterstützung im Bedarfsfall (on demand) – ähnlich einer Vereinbarung, wie sie mit der italienischen Marine bereits bestehe, teilte das Unternehmen mit.

»Es ist für uns eine große Genugtuung, dass die Marine des Landes mit der weltweit größten Erfahrung und Schiffbaukapazität im Bereich der konventionellen U-Boote sich an Fincantieri gewandt hat«, kommentiert CEO Pierroberto Folgiero. Dies trage dazu bei, die Rolle der Gruppe als strategisches Zentrum für die U-Boot-Industrie im Mittelmeerraum zu stärken.

Fincantieri schon lange Teil des U212-Programms

Die Werftengruppe mit Sitz in Triest hat erst vor einigen Tagen bekannt gegeben, dass das Parlament in Rom dem  Bau eines dritten U-Bootes des neuen Typs 212 NFS (Near Future Submarine) für die italienische Marine zugestimmt hat. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des U-212A-Programms.

Der Auftrag für die ersten beiden Einheiten war im Dezember 2020 erteilt worden. Vertragspartner waren die Organisation für gemeinsame Rüstungszusammenarbeit OCCAR und die italienischen Werftengruppe. Zuvor hatten sich bereits Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) und Fincantieri auf den Lizenz-Bau verständigt.

Während Fincantieri die Boote als Generalunternehmer in Italien baut, sie in Betrieb nimmt und über die OCCAR an die Marina Militare abliefert, liefert TKMS das Design und bestimmte Komponenten wie Bugsektionen, Brennstoffzellenanlagen sowie verschiedene Kleinkomponenten. Der Auftragswert für die ersten beiden Schiffe einschließlich logistischer Unterstützung war auf 1,35 Mrd. € beziffert worden. Die Ablieferung ist für 2027 und 2029 geplant.