MSC Irina, Neubauten
Die »MSC Irina« auf der Werft in China

Die Auftragswelle aus den Jahren 2021 und 2022 flutet die Flotte jetzt mit zahlreichen Neubauten. Erst im Juni wurde ein neuer Rekord erzielt.

Allein im Juni wurden rekordverdächtige 285.000 TEU an neuer Kapazität der Weltflotte hinzugefügt. Einer der Haupttreiber ist MSC. Die Aponte-Reederei steht hinter 39% (111.474 TEU) aller Ablieferungen. Insgesamt wurden in diesem einen Monat mehr Neubauten in Dienst gestellt als in einem normalen Quartal, schreibt der Branchendienst Alphaliner. [ds_preview]

Ursprünglich war sogar eine zusätzliche Kapazität von 400.000 TEU prognostiziert worden. Doch durch den Arbeitskräftemangel auf den Werften im Fernen Osten haben sich viele Termine in das dritte Quartal verschoben.

Neubauten der Linien treiben das Flottenwachstum

Zu den Ablieferungen im Juni zählten allein fünf Megamax-Schiffe. Zwei Einheiten gingen zu MSC und je eine zu ONE, OOCL und mit der »Berlin Express« auch ein Schiff zu Hapag-Lloyd. Die Hamburger Linienreederei, Nr. 5 der Welt, hat zudem ein Neo-Panamax-Schiff in Dienst gestellt. Weitere acht Neubauten dieser Größe fahren jetzt für MSC (5), Maersk, Evergreen und ZIM.

Der Auftragsbestand umfasst 7,6 Mio. TEU und liegt damit aktuell bei 28,5% der fahrenden Flotte. Auch hier hat MSC wieder mit Abstand die meisten Bestellungen (1,5 Mio. TEU) in den Büchern. Ein Teil dieser zusätzlichen Kapazität wird nach Ansicht der Experten dadurch absorbiert, dass viele Reedereien in Reaktion auf die CII- und EEXI-Verordnungen »slow steaming« praktizieren und dadurch einen gewissen Bedarf an Tonnage haben.

Andererseits wird das zu erwartende Frachtaufkommen nicht reichen, um die wachsende Zahl der Schiffe zu beschäftigen. Es sei daher davon auszugehen, dass große Teile des Neubau-Programms nicht einer Expansion, sondern der Erneuerung der jeweiligen Flotten dienen sollen.