Scandlines Hybrid-Fähre mit Flettner Rotorsegel
© Scandlines
Print Friendly, PDF & Email

Der Frachtverkehr hat krisenbedingt etwas nachgelassen, der Personenverkehr auf den Fähren von Scandlines setzt sein Wachstum aber fort. Die Buchungszahlen sorgen für Zuversicht bei der Reederei.

Der Personenreiseverkehr auf beiden Routen, Rostock-Gedser und Puttgarden-Rødby, hat sich im ersten Halbjahr 2023 nach Angaben der Reederei »sehr gut« entwickelt. Man habe im Vergleichszeitraum zum Vorjahr mehr Pkw auf allen Fähren insgesamt transportiert. Der Lkw-Verkehr sei hingegen im gleichen Zeitraum etwas geringer als 2022 ausgefallen, »was jedoch in Anbetracht des nahezu ununterbrochenen Wachstums im Güterverkehr über zwölf Jahre hinweg in diesen Krisenzeiten nicht verwunderlich ist«. [ds_preview]

»Vor allem die vielen Vorbuchungen für Pkws in der Hauptsaison lassen die Geschäftsleitung vorsichtig optimistisch auf die zweite Jahreshälfte 2023 blicken«, heißt es.

Konkrete Zahlen für das erste Halbjahr nennt die Reederei nicht. Scandlines war aber im Jahr 2022 nach coronabedingten Einbußen wieder auf einen Wachstumskurs zurückgekehrt. Das Volumenwachstum sowohl im Passagier- als auch im Frachtverkehr ließ den Umsatz um 42% auf 464 Mio. € klettern. Das EBITDA-Ergebnis stieg 2022 von 62 Mio. € auf 125 Mio. €. Mit 39.000 Abfahrten auf sieben Fährschiffen transportierte Scandlines 2022 nahezu 6,1 Millionen Passagiere, 1,6 Mio. Pkw und über 750.000 Frachteinheiten auf den Routen Puttgarden-Rødby und Rostock-Gedser.

Scandlines hält Kurs auf emissionsfreien Betrieb

Die Reederei hat sich für den Fährbetrieb das ehrgeizige Ziel von Null direkten Emissionen im Jahr 2040 gesetzt hat. Da auch in Zukunft nicht zu erwarten sei, dass die Treibstoffkosten auf das Niveau vor Beginn des Ukrainekriegs sinken, treibe man die Initiativen zur Energieoptimierung intensiv voran, so Scandlines.

Auf der Route Rostock-Gedser sind seit 2022 beide Fähren mit einem Rotorsegel ausgestattet. Die Effizienzmessungen des Rotorsegels auf der »Berlin« während des gesamten ersten Jahres nach der Inbetriebnahme bestätigen nach Angaben der Reederei eine Treibstoffeinsparung und damit eine CO2-Ersparnis von durchschnittlich 4 %.

Eine weitere Investition zur Energieoptimierung wurde bereits auf beiden Fähren der Rostock-Gedser-Route vorgenommen: Die Mittelpropeller beider Hybridfähren wurden Anfang Januar 2023 durch neue mit kürzeren Propellerblättern ersetzt. Dies führt zu einem verbesserten Propellerwirkungsgrad und einer Einsparung von 11 % an Antriebsenergie und etwa 6 % am Gesamtenergiebedarf.

Auf der Puttgarden-Rødby-Route wird im kommenden Jahr die erste Nullemissionsfähre von Scandlines in Betrieb gehen. Die »PR24« befindet sich derzeit im Bau auf der türkischen Werft Cemre. Alle 36 Sektionen der Fähre sind zwischenzeitlich zusammengeschweißt und auf der Helling platziert. Im Herbst findet der Stapellauf statt.

Der Geschäftsführer der Scandlines Deutschland, Heiko Kähler, fasste den Stand von Scandlines folgendermaßen zusammen: »Wir sind sehr stolz darauf, unseren Kunden zunehmend CO2-effizientere Fähren als Transportmittel anzubieten. Angesichts des Klimawandels muss uns die Umstellung auf einen Nullemissionsbetrieb gelingen. Auch in diesem Jahr sieht es so aus, als ob unsere Kunden diesen Weg gern mit uns gemeinsam gehen werden.«