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Der Logistik- und Speditionskonzern Kühne+Nagel muss nach dem »außergewöhnlichen Jahr 2022« in der ersten Hälfte dieses Jahres deutliche Einbußen hinnehmen – auch im Seefracht-Geschäft.

Kühne+Nagel hat heute die Bilanz für den Zeitraum von Januar bis Juli vorgelegt.[ds_preview]

In einer Mitteilung ist von einem »anspruchsvollen Marktumfeld« die Rede, in dem »solide Ergebnisse« erzielt werden konnten. »Die pandemiebedingte Sonderkonjunktur in den Jahren 2021 und 2022 verzerrt weiterhin den Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum über den gesamten Zahlenkranz«, heißt es.

Der Nettoumsatz für die ersten sechs Monate 2023 lag bei CHF 12,7 Mrd.. Das bedeutet ein Minus von 38%. Das EBIT wird mit CHF 1.135 Mio. angegeben – das damit um 48% rückläufig war. Der Reingewinn schrumpfte um 47% auf CHF 860 Mio.

Kühne+Nagel verschifft 2,1 Mio. TEU

Stefan Paul, CEO der Kühne+Nagel International AG, sagte: »In einem abgeschwächten wirtschaftlichen Umfeld hat Kühne+Nagel den Übergang von der pandemiebedingten Sonderkonjunktur gut bewältigt. Insbesondere in der Seefracht und der Kontraktlogistik konnten wir Marktanteile gewinnen und die Ertragslage stabil halten.« In der Luftfracht hingegen blieb die Lage angespannt, was zu einem marktbedingten Volumenrückgang geführt habe. »Wir haben im zweiten Quartal 2023 den Fokus auf Kosteneffizienz verstärkt, gleichwohl bleibt unser strategischer Weg unverändert und wir konzentrieren uns auf hochwertige Logistikdienstleistungen und uneingeschränkte Kundenorientierung«, so Paul weiter.

Ungeachtet des berichteten Hinzugewinns an Marktanteilen gab es auch in der Seefracht ein kräftiges finanzielles Minus in der Bilanz. So betrug der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs CHF 4,9 Mrd. und damit 51% weniger als im Vorjahr. Das EBIT weist mit CHF 639 Mio. ein Minus von 47% auf. Der Rohertrag war um 33% auf CHF 1,3 Mrd. rückläufig. Das Containervolumen lag Ende Juni 2023 bei 2,1 Mio. TEU – und damit um 0,1 Mio. TEU niedriger als im Vorjahreszeitraum. Dennoch ist man im Konzern damit nicht unzufrieden: »In einem um ca. 5% rückläufigen Gesamtmarkt konnte die Kühne+Nagel-Seefracht Marktanteile gewinnen«, heißt es weiter.