Ernst Russ hat im ersten Halbjahr den Umsatz noch einmal deutlich steigern können. Das Betriebsergebnis fiel dagegen auf 27,6 Mio. €.
Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Unternehmen ein Plus von 13,7 Mio. € eingefahren. Das Nettoergebnis sackte dagegen von 46,5 Mio. € auf 27,6 Mio. € ab. Als Grund für den Rückgang nennt das zur Döhle-Gruppe gehörende Unternehmen Sondereffekte im Vorjahr durch den Verkauf von drei Schiffen, die zusätzlich Geld in die Kasse gespült hatten. [ds_preview]
Ein weiteres Schiff mit 2.516 TEU erfolgte erst vor wenigen Wochen. Im Gegenzug hat Ernst Russ aber auch wieder in die Flotte investiert und »Opportunitäten« am Markt genutzt. Im ersten Quartal waren zwei Containerschiffe erworben worden. Die »Frida Russ« (2.194 TEU) wurde im Jahr 2017 in Guangzhou in China gebaut und ist noch für eine Restlaufzeit von 20 Monaten mit Optionsrecht für weitere drei Monate verchartert.
Kurz zuvor hatte die Gruppe in einem Joint Venture mit der isländischen Reederei Eimskip das Containerschiff »Bakkafoss« mit einer Kapazität von 1.025 TEU erworben.
Ernst Russ stößt in neue Größenklasse vor
Im Juni folgte dann der Einstieg in eine neue Größenklasse mit dem Kauf der »Rome Express« mit einer Stellplatzkapazität von 13.371 TEU. Das 2010 von Samsung Heavy Industries in Südkorea gebaute Schiff ist mit einem Scrubber ausgestattet und noch bis Anfang 2026 an Hapag-Lloyd im Fernost-/Nordeuropa-Dienst verchartert.
Die Aussichten für das restliche Jahr bewertet Ernst Russ verhalten. Der Chartermarkt für Containerschiffe liege nach der Korrektur im zweiten Halbjahr 2022 sehr deutlich unter den außergewöhnlichen Höchstständen des vergangenen Jahres, heißt es. Angesichts der weitgehend abgesicherten Beschäftigungssituation der Flotte rechnen die Hamburger mit einem Umsatz in einer Bandbreite von 190 Mio. € bis 210 Mio. EUR und einem EBIT zwischen 70 Mio. € und 90 Mio. €. Für 2022 waren 90,1 Mio. € verbucht worden.
Die Ernst Russ AG ist Reederei und Investmentmanager mit einer Flotte von 31 vollkonsolidierten Schiffen. Der Fokus liegt dabei auf Containerschiffen der Größenklassen zwischen 700 TEU und 6.600 TEU.