Otto, Oceanis, Podcast
Maximilian Otto, Gründer und Managing Partner von Oceanis (© HANSA/ Selzer)

Das Hamburger Finanzierungs-Start-up Oceanis arbeitet mittlerweile mit 65 Finanzinstituten zusammen, darunter auch 15 chinesische Leasing-Gesellschaften. Ein Markt mit großem Potenzial, wie aktuell auch das Neubau-Geschäft findet Gründer und Managing Partner Maximilian Otto.

In der neuen Folge des HANSA PODCASTs berichtet Otto von der Entwicklung des 2019 gegründeten Start-ups Oceanis sowie von aktuellen Projekten, Strategien und Plänen.

Bei der Gründung ging es darum, vor allem für kleinere Reeder die Finanzierungslücke beim Fremdkapital zu füllen, indem sie ihre Schiffs Projekte auf der Plattform zeigen und von potenziellen Finanzpartnern kontaktiert werden können. Später nahm sich Oceanis auch des Themas »Eigenkapital« an. »Der Bedarf ist nach wie vor da. Aus unserer Sicht ist das ein sehr komplementäres Geschäftsmodell. Daher wollen wir auch künftig beide Seiten der Kapitalstruktur bedienen«, sagt Otto.

Gerade erst hat Oceanis ein Update zum »Kredit-Orakel« Pythia live geschaltet, es soll Reedereien auf der Suche nach Kapital und Finanzpartnern das Leben erheblich erleichtern. Otto erläutert Hintergründe und die Funktionsweise und zeigt sich sehr zufrieden. HANSA Podcast Titelbild powered byZudem spricht der Gründer über »Hype« und (überzogene?) Erwartungen an neue Start-ups. Bisweilen werden neue Unternehmen in der Öffentlichkeit recht schnell abgeschrieben, wenn nicht ununterbrochen Erfolge vermeldet werden. Otto sieht das etwas anders.

Oceanis sieht gute Bedingungen für maritime Start-ups

Der Kundenstamm von Oceanis umfasst mittlerweile über 50 Reedereien. Anfangs waren es vor allem deutsche Schifffahrtsunternehmen, heute ist das anders, hierzulande sei es ruhiger geworden, »dementsprechend konzentrieren wir uns auch auf das Ausland«. Ein Schwerpunkt ist der An- und Verkaufsmarkt für Secondhand-Tonnage, auch im Refinanzierungsgeschäft ist Oceanis aktiv. In den letzten sechs Monaten sehe er allerdings vermehrt Neubauprojekte. »Wir haben uns da auch selbst weiterentwickelt und die relevanten Banken und Leasing-Gesellschaften bei uns auf die Plattform genommen um auch Neubauprojekte zu bearbeiten.« Otto zeigt sich »fest überzeugt«, dass es in den nächsten Monaten noch mehr Neubau-Aktivität geben wird – mit entsprechendem Fremdkapital-Bedarf – und erläutert die Gründe für seine Ansicht.

Mittlerweile sind 65 Finanzinstitute auf der Plattform versammelt, hauptsächlich Banken, Leasing-Gesellschaften oder Fonds. Das Interesse an der Schifffahrt ist nach wie vor vorhanden – beispielsweise am Tanker- oder am Offshore-Markt, erläutert Otto und geht darauf ein, inwiefern das die Strategie von Reedereien beeinflussen kann und wo in diesem Zusammenhang die Herausforderung in der Arbeit mit dem Kapitalmarkt bestehen kann – Stichwort »antizyklische Investments«.

Einige Arbeit haben die Oceanis-Macher in der jüngsten Vergangenheit in das Thema »Chinese Leasing« gesteckt. »Wir betrachten die Kapitalgruppe Chinese Leasing als total relevant.« Aktuell arbeiten die Hamburger bereits mit über 15 Leasing-Gesellschaften aus China zusammen. Otto geht auf Details ein, aber auch auf gewisse Grenzen beziehungsweise Bedingungen, die erfüllt werden müssen, damit chinesische Finanzpartner an Bord kommen.

Er spricht über durchschnittliche Projektsummen und das Volumen eines derzeit in Arbeit befindlichen Projekts, dass wohl das größte in der Geschichte von Oceanis werden dürfte.

Bei Oceanis sind mit der Zeit auch neue Partner dazugestoßen. Der Gründer berichtet über die Option, frisches Kapital aufzunehmen und den Zugang zu Venture Capital. Immer wieder hört man, dass es für Start-ups in Zeiten von Inflation und Rezession deutlich schwieriger geworden ist, Risikokapital anzuziehen. Für die Schifffahrt sieht Otto allerdings eine andere Tendenz, er spricht von aktuell sehr guten Bedingungen, sofern es sich um »schifffahrtsnahe Investoren« handelt. Dort gebe es nach wie vor großes Interesse, sogar mehr als zuvor.

Podcast Otto Oceanis

Hören Sie hier die komplette neue Episode mit Maximilian Otto. Der Oceanis-Gründer spricht u.a. über:

  • die Entwicklung von Oceanis seit der Gründung 2019
  • durchschnittliche Transaktionsvolumen und ein »Rekord-Projekt«
  • hohe Erwartungen an Start-ups und die Wirklichkeit im Alltag
  • das Update zum »Kredit-Orakel« Pythia
  • Finanzierungschancen für Reedereien
  • Containerschiffe, Tanker, Offshore-Schiffe
  • Neubauten, Secondhand-Käufe und Refinanzierungen
  • Eigen- und Fremdkapital-Service
  • Leverage, Margen, Garantien und Kreditbedingungen
  • ökologische Parameter bei Schiffsfinanzierungen
  • Banken, Finanzinstitute und Chinese Leasing
  • Venture Capital und schifffahrtsnahe Investoren
  • Pläne und Weiterentwicklung von Oceanis