Hamburg Port Consulting (HPC), Tochter des Terminalbetreibers HHLA, hat einen amerikanisch-georgischen Auftrag für ein »National Maritime Single Window« bekommen.
HPC soll zusammen mit Partnern umfassende IT-Management-Dienstleistungen zur Errichtung eines National Maritime Single Window erbringen, wie heute bekannt gemacht wurde.[ds_preview]
Das US-Außenministerium hatte im Rahmen des sogenannten »Export Control and Border Security (EXBS)«-Programms in Absprache mit der MTA Maritime Transport Agency von Georgien (MTA) und Amentum, einem Unternehmen für Engineering, Projektmanagement und Lösungsintegration, den Hamburger Hafenspezialisten ausgewählt.
Die Einführung einer solchen Plattform zielt darauf ab, die Transparenz der behördlichen Prozesse im internationalen Seeverkehr zu erhöhen und die behördenübergreifende Zusammenarbeit zu fördern. »Durch die Straffung der Abläufe und die Erleichterung eines effizienten Informationsaustauschs« soll die Etablierung des NMSW »erhebliche Verbesserungen« für die Logistikbranche mit sich bringen und Georgien als wichtiges Drehkreuz des Mittleren Korridors und Tor zu Europa positionieren, heißt es in einer Mitteilung.
Ein »National Maritime Single Window« ist eine elektronische Plattform, die den Informationsaustausch zwischen staatlichen Stellen und der Schifffahrtsindustrie erleichtern soll. Es dient als zentrales System für die Meldung und Verarbeitung von Informationen über den Seeverkehr, einschließlich Fracht, Schiff, Besatzung und Hafendaten. Ab dem 1. Januar 2024 sind alle Behörden der Mitgliedsstaaten der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) verpflichtet, solche Systeme in den Häfen einzurichten, zu pflegen und zu nutzen.
Die georgischen Häfen, darunter der Hafen von Batumi, der Hafen von Poti, das Kulevi Terminal sowie das Supsa-Terminal, haben einen jährlichen Frachtumschlag von 50 Mio. t und 2,2 Mio. TEU und verfügen den HPC-Angaben zufolge derzeit nicht über eine Plattform für den Austausch von Daten über mehrere Häfen.
HPC nimmt mit Partnern aus Ausschreibung teil
Das Projekt wird vom EXBS-Programm des US-Außenministeriums finanziert und vom International Crime Investigative Training Assistance Programm (ICITAP) des US-Justizministeriums (DOJ) verwaltet. Derzeit operationalisiert von Amentum, soll das Projekt in Zukunft von MTA, dem Inhaber des NMSW von Georgien, beauftragt und durchgeführt werden.
HPC hat sich zusammen mit seinen Partnern, dem Softwareanbieter Prodevelop und dem lokalen Unternehmen Plisk Consulting, in einem von EXBS durchgeführten Ausschreibungsprozess durchgesetzt. Die Zusammenarbeit umfasst die Definition, das Design, die Entwicklung und die Implementierung des National Maritime Single Window für Georgien. »Der Aufgabenbereich von HPC reicht von der Prozessdefinition über das Anforderungsmanagement bis zur Unterstützung bei der Softwareimplementierung in Übereinstimmung mit den IMO-Vorschriften«, heißt es weiter.