G20, Seidenstraße
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Wegweisender Beschluss auf dem G20-Gipfel: Zwischen Europa, dem Nahen Osten und Indien sollen künftig mehr Züge und Schiffe verkehren.

Die Europäische Union, die USA und weitere Partner haben auf dem G20-Gipfel in Neu Delhi riesiges Schienen- und Schifffahrtsprojekt auf den Weg gebracht. Es soll Europa, den Nahen Osten und Indien besser miteinander verbinden, wie die Beteiligten auf dem G20-Gipfel in Neu-Delhi ankündigten. »Historisch« nannte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Beschluss. [ds_preview]

Viele Details sind allerdings noch offen. Bekannt ist bislang, dass direkte Verbindungen zwischen Indien, dem Persischen Golf und Europa geschaffen werden sollen. Ziel: Der Handel zwischen Indien und Europa soll dadurch um 40% wachsen. Die neue Initiative gilt als Antwort auf Chinas »Neue Seidenstraße«, mit der das asiatische Land mit Milliarden-Investitionen neue Handelswege erschließen und Anrainerstaaten an sich binden will.

Mit dem Projekt solle das Wachstum in mehreren Regionen der Welt gefördert werden. Indien soll auf eine Weise mit Europa verbunden werden, die nicht nur einen effizienteren Warentransport ermögliche, sondern auch die Zusammenarbeit in den Bereichen Energie und Digitales stärken könne, heißt es.

G20-Beschluss: 300 Mrd. $ für Entwicklungsländer

Finanziert werden soll das Vorhaben unter anderem über die EU-Initiative Global Gateway. Sie sieht vor, in den nächsten Jahren bis zu 300 Mrd. € in die Infrastruktur von Schwellen- und Entwicklungsländern zu investieren.

Teil des jetzt angekündigten Vorhabens ist unter anderem der Ausbau von Stromnetzen und Energieprojekten. Auch Hochgeschwindigkeitsdatenkabel gehören zu dem Plan. Mit Stromkabeln und einer Pipeline für sauberen Wasserstoff soll auch der Handel mit sauberer Energie zwischen Asien, dem Nahen Osten und Europa gestärkt werden.

In der Absichtserklärung heißt es, dass das Projekt aus zwei separaten Korridoren bestehe: Einer soll Indien mit dem Persischen Golf verbinden, der andere den Persischen Golf mit Europa. Es soll ein »grenzüberschreitendes Schiff-Schiene-Transitnetz« entstehen. Innerhalb der nächsten 60 Tage wollen die Teilnehmer zusammenkommen, um einen Aktionsplan zu entwickeln.