Caterpillar, Meyer, Neptun, Smulders
Das ehemalige Areal von Caterpillar soll für den Bau von Konverter-Plattformen genutzt werden

Die Papenburger Meyer-Werft-Gruppe expandiert offenbar an ihrem Rostocker Standort in direkter Nachbarschaft zu der zur Werft-Gruppe gehörenden Neptun Werft.

Einem Bericht der Ostsee-Zeitung zufolge soll das Papenburger Traditionsunternehmen die Flächen des früheren Caterpillar-Werkes an der Warnow gekauft haben. Dort wurden bis zur Schließung des Werks vor zwei Jahren MaK-Motoren gebaut. [ds_preview]

Das Areal liegt in direkter Nachbarschaft zur Neptun Werft, die seit 1997 zur Meyer-Gruppe (Papenburg) gehört. An dem Standort in Mecklenburg-Vorpommern wurden bislang Flusskreuzfahrtschiffe und sogenannte Floating Engine Room Units (FERU), die Maschinenraumelemente für die Kreuzfahrtschiffe aus Papenburg und von Meyer Turku in Finnland, gebaut. Aktuell entstehen auf der Neptun Werft in Kooperation von Meyer und Lürssen zwei neue Marinetanker.

Neptun, Meyer, Werft, Rostock
Blick auf die Neptun-Werft in Rostock-Warnemünde

Bündnis zwischen Meyer und Smulders?

Dem Medienbericht zufolge plant das Schiffbauunternehmen künftig mit dem belgischen Unternehmen Smulders an der Warnow den Bau von Umspannwerken für Offshore-Windparks, sogenannten Konverter-Plattformen. In Deutschland wird dafür, unter anderem von den Energiekonzernen, ein riesiger Bedarf ausgemacht – aktuell gibt es dafür jedoch keinen einzigen Bauplatz an der Küste. Zuletzt hatten Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck auf der Nationalen Maritimen Konferenz in Bremen die Unterstützung der Bundesregierung und eine zeitnahe Lösung in Aussicht gestellt.

Smulders verhandelt bereits seit mehr als einem Jahr mit dem Bund über Flächen auf dem Areal der ehemaligen MV Werft in Rostock, inzwischen neben Wilhelmshaven das zweite Marinearsenal im Lande. Bisher scheiterte das Unternehmen mit seinen Plänen am Widerstand der Bundeswehr, die das Gelände übernommen hat.

Inzwischen hat man sich der Ostsee-Zeitung zufolge offenbar darauf geeinigt, den südlichen Teil des Marinearsenal an Smulders zu verpachten – allerdings nur zeitlich begrenzt.

Eine offizielle Bestätigung für die Pläne zum groß angelegten Konverter-Plattform-Bau gibt es bisher nicht. Zu Plänen für eine mögliche Flächenerweiterung der Neptun Werft wollte sich Unternehmenssprecher Florian Feimann auf Nachfrage von HANSA nicht äußern. Am morgigen Donnerstag (21. September) will Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius das Marinearsenal in Warnemünde besuchen. Möglicherweise wird er dann die Ansiedlung von Smulders auf Teilflächen des Arsenals verkünden. (ass)