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Trotz verbesserten Ergebnissen im bisherigen Jahresverlauf stehen die großen Schiffshaftpflichtversicherer (P&I) weiterhin unter Druck, die Prämien anzuheben.

So rechnet der Londoner Makler Tysers, einer der führenden Vermittler für Schiffsversicherungen, zur nächsten Vertragserneuerung für P&I-Deckungen am 20. Februar mit Beitragsanhebungen von rund 10% durch die großen Clubs der International Group – so wie schon bei den jüngsten Renewals Anfang dieses Jahres.[ds_preview]

Ein Grund dafür sei der anhaltende Kostendruck durch Großschäden aus früheren Jahren, die unter den Clubs der International Group gepoolt werden. Während der Verlauf in diesem Bereich im vergangenen Jahr zwar glimpflich gewesen sei, habe es für die Zeichnungsjahre 2017 bis 2021 einen deutlichen Kostensprung von 523 Mio. $ bei den »Pool-Claims« gegeben, so Tysers. Wenn die Großschäden nach ihrem Rückgang 2022 wieder auf ein normales Niveau zurückkehrten, könnten die Fortschritte bei den Ergebnissen der P&I Clubs leicht zunichtegemacht werden.

Tysers: Markt würde von Konsolidierung profitieren

Im ersten Halbjahr hatte sich der positive Trend für die Versicherer noch fortgesetzt. Marktführer Gard kehrte mit +59 Mio. $ zurück in die Gewinnzone. Skuld erzielte mit +40 Mio. $ einen mehr als doppelt so hohen Überschuss wie im Vorjahr. Ein entscheidender Grund für die bessere Performance ist die Erholung an den Aktienmärkten in diesem Jahr, die die Kapitalerträge der Versicherer nach oben getrieben hat.

Tysers unterstreicht in seinem neuen P&I-Marktreport, dass der Markt von einer weiteren Konsolidierung profitieren würde. Mit zwölf Clubs innerhalb der International Group sei die P&I-Versicherung aktuell noch zu stark zersplittert. Wenn die Anzahl der Anbieter durch Fusionen noch einmal um zwei verringert würde und die Durchschnittsgröße der Clubs infolgedessen zunähme, würde der Markt an Stabilität gewinnen. Für den Wettbewerb seien dabei noch keine negativen Auswirkungen zu erwarten, so Tysers.      (mph)