Die Großbulker verzeichneten diese Woche hohe Steigerungen am Spotmarkt. Für die kleineren Frachter fehlte es aufgrund der Feiertage in China an Schwung.
Angesichts der »Golden Week« in China standen die Vorzeichen für den Frachtenmarkt diese Woche nicht unbedingt gut.[ds_preview]
Umso überraschender die Entwicklung im Capesize-Segment: Die Großbulker erfreuten sich trotz allem sehr guter Nachfrage und verzeichneten einen Sprung beim Ratenniveau für Zeitcharter-Trips um 34% auf 27.445 $/Tag – ein neuer Jahreshöchststand. Makler berichten von einer auffallend starken Nachfrage für Tonnage in Brasilien, Südafrika und Westafrika, hauptsächlich für Transporte nach China.
Mehr als ein Dutzend Capesize-Frachter seien diese Woche für Reisen von dort aus gechartert worden, ist zu hören. Aufgrund der hohen Aktivität soll die Verfügbarkeit von Schiffen bis weit in den November hinein sehr knapp geworden sein, so dass die Raten in den nächsten Wochen noch stabil bleiben dürften.
Mittelfristig werde sich der Markt aber wieder abkühlen, prognostiziert der Londoner Makler Arrow Shipbroking. Denn der aktuelle Aufschwung sei weniger einer wirtschaftlichen Erholung in China als vielmehr einer saisonalen Belebung auf den Routen von Brasilien (Eisenerz) und von Westafrika (Bauxit) geschuldet.
Weniger Schwung in »kleineren« Segmenten
Unterhalb des Capesize-Segments verlor der Bulker-Spotmarkt hingegen an Schwung. Für die mittleren und kleineren Frachter gab es durchweg weniger Anfragen in Fernost, allerdings blieb die Tonnagenachfrage innerhalb des Atlantiks überwiegend stark. Die Durchschnittsrate der Panamaxe beendet die Woche mit einem Minus von 7,5% zur Vorwoche auf 14.151 $/Tag. Für die kleineren Bulker mit eigenen Kränen fielen die Einbußen dank lebhafter Nachfrage im Mittelmeer und an der Ostküste Südamerikas (Supramaxe) sowie im US-Golf (Handysize) geringer aus. Die Supramaxe büßten um 3% auf 13.558 $/Tag ein, die Handies nur um 0,5% auf 12.144 $/Tag.
Enttäuschung für Rohöltanker-Carrier
Am Rohöltankermarkt war es für die großen Carrier eine enttäuschende Woche mit wenig Neugeschäft im Persischen Golf. Die Golden Week in China dürfte ihr Scherflein dazu beigetragen haben. So beenden die VLCC die Woche mit einem Verlust von 25% auf 27.400 $/Tag bei den durchschnittlichen Spoteinnahmen. Die Suezmaxe und Aframaxe schnitten dank zunehmender Aktivitäten im US-Golf sowie in der Nordsee besser ab. Ihr Spoteinnahmen kletterten um 7% auf 36.300 $/Tag (Suezmax) bzw. um 13% auf 29.400 $/Tag (Aframax). (mph)