Print Friendly, PDF & Email

Die britischen Behörden haben die Handelsschifffahrt vor großen Risiken im Schwarzen Meer gewarnt. Es geht um Seeminen, die Schuld könnte der Ukraine gegeben werden.

Neueste Informationen deuten nach Ansicht des Foreign, Commonwealth & Development Office darauf hin, dass Russland Seeminen gegen die zivile Schifffahrt im Schwarzen Meer einsetzen könnte.[ds_preview]

Gefährdet seien vor allem Gewässer in den Zufahrten zu ukrainischen Häfen. Das Vereinigte Königreich hatte bereits zuvor gewarnt, dass das russische Militär einen Raketenangriff auf ein Frachtschiff im Schwarzen Meer versucht hat.

Nach Einschätzung der Behörde geht es darum Schiffe anzugreifen, die durch den »humanitären Korridor« der Ukraine fahren, um die Ausfuhr ukrainischen Getreides zu verhindern. Damit olle Russland weiter versuchen, die ukrainische Wirtschaft unter Druck zu setzen. »Russland will mit ziemlicher Sicherheit vermeiden, offen zivile Schiffe zu versenken, und stattdessen der Ukraine fälschlicherweise die Schuld für Angriffe auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer geben«, so die Warnung.

Aufklärung gegen Seeminen

Die Briten arbeiten mit der Ukraine und anderen Partnern zusammen, um Vorkehrungen zur Verbesserung der Sicherheit der Schifffahrt zu treffen. Die britische Sicherheitsstufe für ukrainische Häfen und Gewässer bleibt aufgrund der von Russland ausgehenden Bedrohung auf der höchsten Stufe. Es wurden Informations-, Überwachungs- und Aufklärungskapazitäten eingerichtet.

»Wir setzen uns dafür ein, dass die Ukraine ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse weiterhin über alle geeigneten Routen, einschließlich des ›humanitären Korridors‹, auf dem Landweg und über die Donau exportieren kann«, sagte Außenminister James Cleverly

Auf dem G20-Gipfel im September hatte Premierminister Sunak einen weiteren britischen Beitrag in Höhe von 3 Mio. £ für das Welternährungsprogramm an, um die Lieferung ukrainischen Getreides an die Ärmsten der Welt zu unterstützen.

Cleverly betonte jetzt in einem Statement: »Russlands bösartige Angriffe auf die zivile Schifffahrt im Schwarzen Meer zeigen, dass Putin das Leben von Zivilisten und die Bedürfnisse der Schwächsten in der Welt völlig außer Acht lässt. Die Welt schaut zu – und wir durchschauen die zynischen Versuche Russlands, der Ukraine die Schuld für seine Angriffe zuzuschieben.«

Die jüngsten Pläne Russlands seien Teil eines umfassenderen Musters russischer Aggression im Schwarzen Meer. Seit Juli hat Russland systematisch ukrainische Häfen und zivile Infrastrukturen angegriffen.

Seit dem Rückzug aus der Schwarzmeer-Getreide-Initiative hat Russland nach Informationen der Briten:

  • 130 Hafeninfrastrukturanlagen in Odesa, Chornomorsk und Reni beschädigt
  • fast 300.000 t Getreide vernichtet – mehr als die Gesamtmenge, die Russland den afrikanischen Staaten zu spenden versprochen hatte, und genug, um über 1,3 Millionen Menschen ein Jahr lang zu ernähren.

Vor dem Einmarsch Russlands profitierten 400 Millionen Menschen weltweit durch ukrainische Exporte. Das Land lieferte 8 bis 10% der weltweiten Weizenexporte und 10 bis 12% der Mais- und Gerstenexporte. Die Ukraine lieferte 2022 mehr als 50% des Weizens für das Welternährungsprogramm (WFP), das ohne die Schwarzmeer-Getreide-Initiative diesen Weizen durch teureren oder minderwertigeren ersetzen muss.