Im Nordatlantik dreht sich die Ratenspirale für die Bulker immer höher. Vor allem Panamaxe und Supramaxe profitieren davon.

Am Trockenfrachtmarkt konnten die Reeder diese Woche deutliche Verbesserungen erzielen. Anders als in den vergangenen Wochen lag der Fokus dabei nicht auf den Großbulkern, sondern in den mittleren Größenklassen. Die größte Dynamik war im US-Golf zu verzeichnen. Auf Wochensicht kletterte der Baltic Dry Index um 177 auf 1.820 Punkte.[ds_preview]

Mit einem Zugewinn um 11% auf 16.868 $/Tag im Zeitcharter-Durchschnitt (5TC) liegen die Panamaxe diese Woche relativ betrachtet an der Spitze. Dabei spielte die Musik eindeutig im Nordatlantik: Die Indexrate für Rundreisen ex Skaw/Passero zog um fast 44% auf knapp 23.000 $/Tag an – den höchsten Stand seit über 16 Monaten. Maklern zufolge nimmt die Charternachfrage in der jetzt angelaufenen Getreideexportsaison in Nordamerika rapide zu, während der Zu- und Ablauf von Tonnage in der Region durch die zunehmenden Engpässe im Panamakanaltransit gebremst wird. Vor allem auf den langen Strecken durch den Kanal Richtung Asien haben die Reisedauern erheblich zugenommen, was viel Flottenkapazität bindet.

Panamaxe, die sich im September auf den Weg machten, brauchen nach einer Auswertung des Maklers Braemar durchschnittlich 60 Tage für solche Reisen – 10 Tage mehr als im Sommer.

Die Supramaxe und die Handy-Bulker profitieren ebenso von der Belebung im US-Golf und erzielen dort aktuell die besten Raten. Erstere verzeichnen Abschlüsse zu teils über 30.000 $/Tag, letztere zu rund 20.000 $/Tag. Insgesamt steigerten sich die Supramaxe im Zeitcharter-Trip-Business um 7% gegenüber Vorwoche auf 13.250 $/Tag, die Handies nur vergleichsweise leicht um +1% auf 10.786 $/Tag.

Für die Großbulker der Capesize-Klasse endet die Woche dank ordentlicher Aktivität im Pazifik wie auch im Atlantik mit einem Zugewinn von +7% bei 22.913 $/Tag.

Mehr Nachfrage nach Großtankern

Am Chartermarkt der Rohöltanker nahm die Tonnagenachfrage im VLCC-Segment mit dem Startschuss für die Dezember-Ladeprogramme spürbar zu. Die durchschnittlichen Spoteinnahmen der Supertanker kletterten im Zuge dessen um 9% auf 70.500 $/Tag. Ruhiger verlief die Woche in den Suezmax- und Aframax-Segmenten. In den wichtigen Laderegionen im Atlantik sowie in der Nordsee und im Mittelmeer seien die Spotlisten der Schiffe immer länger geworden, die Konkurrenz um Beschäftigung entsprechend härter. Das weltweite Ratenniveau sackte für die Suezmaxe um 6% auf 56.800 und für die Aframaxe um 11% auf 57.900 $/Tag ab.   (mph)