Amprion
Mithilfe on hybriden Interkonnektoren können nicht nur zwei Länder direkt miteinander werden, sondern zusätzlich auch Offshore-Windparks vernetzt werden © Vattenfall
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Um die Offshore-Stromerzeugung zwischen Deutschland und Norwegen weiter zu vernetzen und die Nordsee so zum »grünen Kraftwerk Europas« zu machen, haben die Übertragungenetzbetreiber Amprion aus Deutschland und Statnett aus Norwegen eine Absichtserklärung für eine Verbindungsleitung unterzeichnet. 

Sowohl Deutschland als auch Norwegen wollen die Offshore-Windkraft stark ausbauen. So hatte die norwegische Regierung im Mai 2022 angekündigt, bis 2040 Gebiete für 30 GW an Offshore-Windkapazität auszuweisen.[ds_preview] Die Ausbauziele der Bundesregierung sehen vor, die installierte Leistung von Offshore-Windenergie bis 2030 auf mindestens 30 GW und bis 2045 auf mindestens 70 GW zu steigern. 

Die Übertragungsnetzbetreibber Amprion – einer von vier in Deutschland – und Statnett aus Norwegen haben nun ein MoU (Memorandum of Understanding) unterzeichnet: Die Partner wollen die Machbarkeit eines hybriden Interkonnektors für Offshore- Windenergie zwischen beiden Ländern untersuchen. 

Hybride Interkonnektoren vernetzen Länder und Windparks

Während es sich bei einem Interkonnektor um eine grenzüberschreitende Verbindungsleitung handelt, durch die die nationalen Netze verknüpft werden, verbinden hybride Interkonnektoren nicht nur zwei Länder direkt miteinander, sondern sie vernetzen zusätzlich auch Offshore-Windparks. Das ermöglicht, die Windenergie flexibel in das europäische Stromsystem zu integrieren und die Kapazitäten für den internationalen Stromtransport zu erhöhen. 

Ein solcher hybrider Interkonnektor wäre ein zentraler Baustein, um die Offshore-Stromerzeugung weiter zu vernetzen und die Nordsee so zum »grünen Kraftwerk Europas« zu machen. Gleichzeitig würde ein solches Projekt die Systemstabilität in Europa stärken.

Ziel der Zusammenarbeit ist, gemeinsam technische und ökonomische Aspekte zu erörtern. So kann die Versorgungssicherheit in Europa gestärkt werden und ein Beitrag zum Aufbau des Offshore-Netzes in der Nordsee sowie zu den Klimazielen der EU geleistet werden. Als Grundlage dafür wollen die Partner gemeinsame Energieszenarien berechnen und analysieren.

»Ein hybrider Interkonnektor zwischen beiden Ländern wäre ein weiterer und wichtiger Meilenstein, um die Klimaziele in Europa zu erreichen und um das Windenergiepotenzial der Nordsee besser zu nutzen». sagt Hendrik Neumann, CTO bei Amprion. »Mit dem MoU legen wir einen wichtigen Grundstein hierfür«,