Containerschiff Marseille Maersk im Hafen Rotterdam
© Port of Rotterdam
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Sinkende Einnahmen und steigende Kosten reißen das Ergebnis bei Maersk nach unten. Der Konzern verkündet einen rigiden Sparkurs und Personalabbau.

Der Konzern-Umsatz hat sich im Jahresvergleich von 22,8 Mrd. $ auf 12,1 Mrd. $ fast halbiert. Besonders hart traf es den unter »Ocean« zusammengefassten Schifffahrtsbereich, der sogar in die roten Zahlen sackte. [ds_preview]

Einem geringeren Ladungsaufkommen stand eine deutliche erhöhte Kapazität durch zahlreiche in Dienst gestellte Neubauten gegenüber, heißt es bei Maersk. Der Umsatz fiel von gut 18 Mrd. $ auf unter 8 Mrd. $. Das Ebit für »Ocean« lag mit -27 Mio. $ im roten Bereich, im Vorjahresquartal hatten die Reederei noch 8,7 Mrd. $ verdient.

Maersk
Die Quartalszahlen bei Maersk (in Mio. $)

Auch in den Segmenten »Logistics & Services«, »Terminals« und »Towage & Maritime Services« gab es rückläufige Zahlen (siehe Tabelle), wenn auch bei weitem nicht so gravierend wie in der Linienschifffahrt.

Maersk-CEO spricht von neuer Normalität

»Unsere Branche sieht sich mit einer neuen Normalität konfrontiert«, sagt Vincent Clerc. Die Nachfrage sei gedämpft, die Frachtraten seien auf Normalwerte zurückgegangen, während es einen inflationären Druck auf die Kostenbasis gebe. In den meisten Fahrtgebieten seien seit dem Sommer Überkapazitäten aufgebaut worden.

Maersk setzt jetzt einen rigiden Sparplan dagegen, um die Kosten zu begrenzen und ausreichende Liquidität zu sichern. Im Jahresverlauf 2023 seien bereits rund 10.000 Stellen abgebaut worden. Von den heute noch 103.500 Mitarbeitern weltweit müssen weitere 3.500 gehen – 2.500 noch in diesem Jahr, die  anderen dann 2024. Allein davon erhoffen sich die Dänen Einsparungen in Höhe von 350 Mio. $ jährlich.

Maersk will 600 Mio. $ einsparen

Ingesamt will Maersk die Ausgaben um 600 Mio. $ senken. Es würden zudem weitere Maßnahmen geprüft, teilte das Unternehmen mit. Auch bei Investitionen und Kapitalkosten soll der Rotstift angesetzt werden.

Angesichts eines Rückgangs des globalen Containervolumens in der Größenordnung von -2% bis -0,5% in diesem Jahr, rechnet der dänische Schifffahrtskonzern fürs Gesamtjahr mit einem bereinigtem Ebitda von etwa 9,5 Mrd. $ sowie mit einem Ebit von 3,5 Mrd. $. Beide Werte liegen somit am unteren Ende der zuvor angegebenen Spanne. Die Investitionsausgaben (Capex) werden für die Jahre 2022-2023 auf rund 8 Mrd. $ reduziert (zuvor 9-10 Mrd. $) und für 2023-2024 auf 8-9 Mrd. $ (zuvor 10-11 Mrd. $).