ONE, Ocean Network Express
Mit dem neuen Dienst WIN soll die Anbindung an Indien verbessert werden © One
Print Friendly, PDF & Email

Die japanische Linienreederei One vermeldet einen Gewinnabbruch im abgelaufenen Quartal. Auch die Aussichten bewertet der Carrier eher düster.

Die japanische Linienreederei Ocean Network Express (One), deren Geschäftsjahr erst im April begonnen hatte, hat sich im zweiten Quartal nur noch knapp in den schwarzen Zahlen halten können. [ds_preview]

Der Nettogewinn sank von 5,5 Mrd. $ auf nur noch 187 Mio. $. Als Grund gibt One die schwachen Nachfrage und stagnierende Frachtraten an. Anders als erhofft, hatte auch die sogenannte »Peak Season« nicht den erhofften Aufschwung gebracht. Das entspricht einem  Einbruch um rund 97%. Ähnliche Zahlen hatten zuvor auch alle großen Konkurrenten wie Maersk, CMA CGM oder Hapag-Lloyd vorgelegt.

Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, etwas weniger drastisch, um 62% auf 3,5 Mrd. $ zurück. Auch die Aussichten für das restliche Geschäftsjahr bis März 2024 bewertet One-CEO Jeremy Nixon eher pessimistisch. Der Frachtmarkt bleibe schwach und werde sich allenfalls allmählich erholen. Gleichzeitig erhöhten die zahlreichen Schiffsneubauten den Angebotsdruck.

One rechnet mit harten Zeiten

»Die Weltwirtschaft sieht sich aufgrund der hohen Inflation, der Zinssätze und der Energiekosten weiterhin mit Gegenwind konfrontiert«, so Nixon. Die Reederei mit Sitz in Singapur erwartet einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 851 Mio. $. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch knapp 15 Mrd. $ auf der Haben-Seite verbuchen können. Der Umsatz könnte sich demnach auf 14,8 Mrd. $ halbieren (2022/23: 29,2 Mrd. $).

One, die Nr. 6 der weltweiten Linienfahrt, fährt mit Hapag-Lloyd, HMM (Korea) und Yang Ming (Taiwan) zusammen in »THE Alliance«, der kleinsten der drei global agierenden Containerbündnisse. Erste Anpassungen des Liniennetzes sind bereits angekündigt. Zwei wichtigen Ost-West-Verkehre, einer im Pazifik (EC4) und einer auf der Route zwischen Fernost und Europa (FE5), werden bis auf weiteres ausgesetzt. Das betrifft etwa 20 Schiffe mit Kapazitäten von bis zu 14.000 TEU. Zusätzlich wolle man flexibel einzelne Abfahrten streichen, wenn die Märkte das erfordern, so Nixon.