Wert, Linienreedereien, Hapag-Lloyd, Börse
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In Folge schwacher Märkte und sinkender Einnahmen ist die Zahl kapitalstarker Linienreedereien von zehn auf nur noch drei gesunken. Mit dabei ist Hapag-Lloyd.

Nach einer Analyse des Branchendienstes Alphaliner haben die elf größten börsennotierten Linienreedereien rund 133 Mrd. $ an Wert gegenüber Mai 2022 (243 Mrd. $) verloren. Das ist ein Rückgang von mehr als der Hälfte. Die Zahl der Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 10 Mrd. $ ist auf nur noch drei geschrumpft: Neben Maersk und Cosco gehört auch die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd dazu.

Die Linienschifffahrt hatte im vergangenen Jahr einen kollektiven Rekord-Nettogewinn von deutlich über 200 Mrd. $ erzielt. In diesem Jahr dürfte die Summe nach Einschätzung von Experten um 80% bis 90% einbrechen.

Linienreedereien verlieren massiv Umsatz und Gewinn

Einen Hinweis darauf gaben bereits die veröffentlichten Halbjahreszahlen: So rauschte der Gewinn (EBIT) bei Hapag-Lloyd von knapp 10 Mrd. $ im Vorjahreszeitraum auf nur noch 2,8 Mrd. $ nach unten – ein Verlust von knapp drei Vierteln. Die Hamburger lagen damit sogar etwas besser als viele Wettbewerber, unter denen einige sogar wieder rote Zahlen ausweisen mussten.

Klares Indiz für die derzeit schwache Ladungsnachfrage ist ein signifikanter Anstieg der inaktiven Schiffe, die aktuell also ohne Beschäftigung sind: Alphaliner nennt eine stillliegende Kapazität von 1,18 Mio. TEU auf 315 Schiffe. Das entspricht 4,3% der weltweiten Containerflotte.

Die Preise von Asien zur US-Ostküste und nach Nordeuropa liegen inzwischen deutlich unter dem Niveau von 2019. Der zwischenzeitliche Höhenflug hatte erst 2020 kurz nach dem ersten Corona-Schock eingesetzt. Marktanalysten rechnen erst im Februar kommenden Jahres mit einer wieder ansteigenden Ladungsaufkommen und verbesserten Frachtraten. Vorerst geht es in der Tendenz eher abwärts.