Nord-Ostsee-Kanal, NOK
Störungen im viel befahrenen Nord-Ostsee-Kanal stellen eine zusätzliche Belastung der Lotsen dar (© Immens)
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Der Zentralverband der Deutschen Schiffsmakler sorgt sich um den Betrieb am Nord-Ostsee-Kanal (NOK) und fordert umgehend mehr Personal bei der GDWS.

Der Zentralverband Deutscher Schiffsmakler e.V. (ZVDS) schlägt Alarm: Verzögerungen im Schleusenbetrieb der wichtigen Schifffahrtsverbindung wirken sich nicht nur lokal, sondern auch auf internationaler Ebene negativ aus. »Wir stehen an einem kritischen Punkt, um die Position Deutschlands als zentrale Drehscheibe im internationalen Seeverkehr zu erhalten«, mahnt der ZVDS-Vorsitzende Jens B. Knudsen.

Der im Jahr 1918 gegründete Zentralverband Deutscher Schiffsmakler e.V. (ZVDS) vertritt als nationale Branchenorganisation die Interessen der Schiffsmakler und Linienagenten in Deutschland. Bundesweit existieren derzeit acht örtliche Maklerverbände mit insgesamt rund 220 Mitgliedern.

In den letzten Monaten sei die Zahl der Vorfälle, die auf einen akuten Personalmangel zurückzuführen sind, deutlich angestiegen. Die aktuellen Engpässe bei den Schleusenmeistern führten jüngst zu einer temporären Schleusensperrung in Kiel-Holtenau.

Dies gefährdet die Effizienz und Zuverlässigkeit der weltweit meistbefahrenen künstlichen Wasserstraßen zusätzlich. »Es ist fünf vor zwölf. Wir können es uns nicht leisten, dass der NOK seine Position als schneller und sicherer Transportweg noch weiter einbüßt«, warnt Knudsen.

Der Zentralverband fordert deshalb eine sofortige Aufstockung des technischen Personals bei der GDWS. Nur mit einer ausreichenden Anzahl an Fachkräften könne eine schnelle und effiziente Abwicklung des Schiffsverkehrs gewährleistet werden.

Wartungsarbeiten am NOK müssen beschleunigt werden

Es sei zu begrüßen, dass die jährliche, mit 1,5% angesetzte pauschale Stellenreduzierung der GDWS im Jahr 2024 ausgesetzt werde. Bedauerlicherweise wird aber auch die jährliche Anmeldung von Personalkontingenten bei der GDWS nicht ermöglicht. Dies ist vor dem Hintergrund der immer älter werdenden maritimen Infrastruktur nicht nachvollziehbar und mit einer Personalkürzung vergleichbar.

Außerdem müsse es eine Beschleunigung und Priorisierung der anstehenden Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten geben, fordert der ZVDS weiter. Sonst drohten längere Ausfallzeiten. »Die Bundesregierung muss handeln und die notwendigen Mittel bereitstellen« so Knudsen.