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Eine vereinfachte globale THG-Kraftstoffnorm für Schiffskraftstoffe soll dabei helfen, das Netto-Null-Klimaziel zu erreichen.

Die Internationale Schifffahrtskammer (ICS), die mehr als 80 % der weltweiten Handelsflotte vertritt, und die International Bunker Industry Association (IBIA), die die globale Bunkerindustrie repräsentiert, haben der globalen Regulierungsbehörde der Schifffahrtsbranche – der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation der Vereinten Nationen (IMO) – einen gemeinsamen Vorschlag für einen globalen Treibhausgas-Kraftstoffstandard vorgelegt.[ds_preview]

Nachdem sich die IMO-Mitgliedstaaten im Juli 2023 auf ein Netto-Null-THG-Emissionsziel für die Schifffahrt geeinigt haben und 2025 eine neue Reihe von THG-Reduktionsvorschriften verabschiedet werden soll, haben ICS und IBIA nun ihren vereinfachten Vorschlag für die nächste IMO-Verhandlungsrunde im März 2024 eingereicht.
Ziel ist es, die Treibhausgasintensität von Schiffskraftstoffen schrittweise zu reduzieren und einen Markt für die Produktion von treibhausgasfreien und nahezu treibhausgasfreien Kraftstoffen zu schaffen, um das Ziel von netto null Treibhausgasemissionen bis 2050 zu erreichen.

Änderungsentwürfe zu Anlage VI des MARPOL-Übereinkommens

Im Rahmen des Vorschlags haben ICS und IBIA Änderungsentwürfe zu Anlage VI des MARPOL-Übereinkommens vorgelegt, die die maximal zulässige Treibhausgasintensität von Schiffskraftstoffen im Jahr 2030 betreffen, gefolgt von einer deutlichen Verschärfung dieser Norm im Jahr 2040.

Der für 2030 festgelegte anfängliche Standard für die Treibhausgasintensität wird nicht nur dazu beitragen, das Erreichen von Netto-Null-Emissionen zu ermöglichen, sondern die Schifffahrt auch dabei unterstützen, das neue IMO-Ziel (das ebenfalls im Juli 2023 von den Regierungen angenommen wurde) zu erreichen, wonach bis 2030 zwischen 5 und 10 % der von der Schifffahrt verbrauchten Energie aus Null- oder Fast-Null-Energiequellen erzeugt werden müssen. Der genaue Standard für die geforderte Verringerung der Treibhausgasintensität von Schiffskraftstoffen wäre Gegenstand von Verhandlungen zwischen den Regierungen.

Freiwilliger Energiepooling-Mechanismus

Der Vorschlag sieht einen vereinfachten freiwilligen »Energiepooling-Mechanismus« für den Fall vor, dass die Kraftstoffhersteller nicht dazu in der Lage sind, neue Kraftstoffe in ausreichender Menge zu liefern. Dadurch können Schiffe weiter verkehren, wenn die Energieerzeuger nicht genügend Kraftstoffe mit der erforderlichen Treibhausgasintensität liefern, ohne dass die gesamten Treibhausgasemissionen des Sektors steigen.