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Klaus Küper, Leiter der Abteilung Forschungsschifffahrt bei der Leeraner Reedereigruppe Briese (© HANSA/ Wroblewski)
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Die Leeraner Reederei Briese, die bekanntlich vor allem in der MPP-/Heavylift-Schifffahrt und im Containermarkt aktiv ist, plant einen eigenen Forschungsschiff-Neubau zur Erweiterung der Flotte.

Klaus Küper, Chef von »Briese Research«, kann sich ein Wachstum gut vorstellen. Aktuell bereedert Briese acht unterschiedlich große Forschungsschiffe für Deutschland, darunter neben der »Sonne» auch die »Alkor«, »Elisabeth Mann Borgese«, »Heincke«, »Littorina«, »Maria S. Merian«, »Meteor« und »Senckenberg«.

Prinzipiell sei er zufrieden mit der Flottengröße, sagt der Manager in der neuen Folge des HANSA PODCASTs, aber es könnten auch gerne mit sein. »Das könnten wir und würden wir auch wollen«, allerdings sei die Zahl der deutschen Forschungsschiffe begrenzt. Küper spricht über den Neubau »Meteor IV«, der zur Briese-Flotte stoßen wird und über den lange geplanten Neubau der »Polarstern«.HANSA Podcast Titelbild powered by

Auch die Bereederung ausländischer Einheiten würde Briese reizen, ein Markteintritt ist aber schwierig, sagt Küper und berichtet von entsprechenden Versuchen der Leeraner. Daher arbeitet Briese derzeit an einem potentiellen eigenen Neubau-Projekt, um ein Schiff an die Behörden zu verchartern und zu bereedern. Dafür ist man mit Werften im Gespräch – auch in Deutschland, aber nicht darauf beschränkt.

Briese-Neubau aus Deutschland oder aus dem Ausland?

Es geht nicht zuletzt um moderne Tonnage als gute Grundlage für die Wissenschaft. Eine großer Herausforderung dabei: Forschungsschiffe werden in der Regel relativ lange betrieben, bis zu 40 Jahre. »Allein während der verhältnismäßig langen Planungszeit eines Neubaus entwickelt sich die Wissenschaft schon weiter«, betont Küper.

Präferiert wird ein Auftrag für einen »anspruchsvollen Bau« bei einer deutschen Werft. »Aber wir können uns natürlich auch vorstellen, dass so ein Schiff im Ausland entsteht«, sagt der Manager und spricht über potenzielle Standorte in Europa.

Zu den Auftraggebern von Briese gehören neben dem Bundesforschungsministerium beispielsweise auch Institute wie das Geomar in Kiel, das Institut für Ostseeforschung in Warnemünde oder das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven. Der Chef von »Briese Research« geht im Podcast auf die Besonderheiten in der Bereederung von Forschungsschiffen ein und spricht über das nötige Knowhow in Behörden, Ausschreibungen, Auswirkungen von politischen Entscheidungen und Bundestagswahlen.

Bei aller guten Zusammenarbeit und dem Bedarf an diplomatischen Lösungen durch die Schiffsleitung müsse der Wissenschaftler verstehen, »wo die Grenzen der Wissenschaft« liegen, wenn es um die Arbeit auf einem Schiff geht.

Für Seeleute ist es nach Ansicht von Küper »der beste Arbeitsplatz« den man sich vorstellen kann. Küper geht in diesem Zusammenhang auf den Fachkräftemangel, Beschäftigungsgarantien bei Briese, die vielen deutschen Seeleute bei der Reederei und den Bedarf an Schiffsmechanikern ein Bootsmännern ein. »Da müssen wir als sehr zurückhaltende und konservative Reederschaft vielleicht etwas mehr aus dem Dickicht kommen und auch soziale Medien und dergleichen bedienen.«


Hören Sie hier die komplette Episode mit vielen weiteren Details und Einblicken:

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Er spricht unter anderem über:

  • den Wettbewerb mit anderen Forschungsschiffreedereien wie F. Laeisz
  • Herausforderungen bei der Arbeit mit Behörden und Institutionen als Auftraggebern/Schiffseignern
  • Folgen des Regierungswechsels im Bund zur »Ampel«-Regierung
  • »den besten Arbeitsplatz« für Seeleute
  • die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Seeleuten an Bord
  • die große Anzahl deutscher Seeleute bei Briese
  • Einsatz für Seeleute in der Briese-Gruppe: BBC, Briese, MPP, Container, Forschungsschiffe
  • Fachkräftemangel und Tiktok-Videos von Reedern
  • Ausbildungsinitiative des Verbands Deutscher Reeder
  • Alternative Kraftstoffe für Forschungsschiffe
  • Diplomatie an Bord & Forschungsgenehmigungen
  • Zusammenarbeit mit Sicherheitsbehörden für die Arbeit in sensiblen Seegebieten
  • Auswirkungen von Geopolitik & Folgen des Krieges in Israel und Gaza

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