Der brasilianische Bergbauriese Vale will fünf Flettner-Rotoren von Anemoi Marine Technologies an Bord eines 400.000-Tonners installieren lassen.

Bei dem Schiff vom Typ Valemax, das die Flettner-Technologie bekommen soll, handelt es sich um die »Sohar Max« – nach Angaben der Beteiligten der weltweit größte Erzfrachter. Er gehört der Reederei Asyad aus dem Oman.[ds_preview]

Die Vereinbarung zwischen Vale und Anemoi aus Dänemark sieht den Einbau von fünf zylindrischen Segeln mit einer Höhe von 35 m und einem Durchmesser von 5 m auf dem VLOC vor. Sie werden auf dem Faltsystem von Anemoi installiert, wobei die Segel aus der Vertikalen gefaltet werden können, um Auswirkungen auf den Luftzug und den Frachtumschlag zu mildern. Die Installationsarbeiten sollen voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 abgeschlossen sein.

Rodrigo Bermelho, Shipping Technical Manager bei Vale, sagte über die Installation: »Windenergie wird eine zentrale Rolle in unserer Strategie zur Dekarbonisierung des Seetransports von Eisenerz spielen.« Die Klassifizierung des Projekts erfolgt durch Lloyd Register.

Mehrere Reeder arbeiten mit Rotoren-Technologie

Rotorsegel, auch »Flettner-Rotoren« genannt, sind vertikale Zylinder, die die Kraft des Windes mit dem sogenannten Magnus-Effekt nutzen, um für zusätzlichen Vorwärtsschub zu sorgen, die Energieeffizienz des Schiffes zu verbessern und gleichzeitig die Emissionen zu senken. In der Vergangenheit gab es mehrere solcher Installationen beziehungsweise Aufträge, darunter für die Reedereien CLdN, Scandlines oder Ems-Fehn aus Leer. Im Großbulker-Bereich setzt Berge Bulk ebenfalls auf die Technologie.

Die Flotte der Valemax-Schiffe von Vale verkehrt typischerweise auf Routen zwischen Brasilien, China und dem Nahen Osten, »die sich besonders gut für den Windantrieb und die Analyse der Einsparungen eignen«, meinen die Beteiligten. Infolgedessen wird erwartet, dass die Installation von Anemoi-Rotorsegeln »erhebliche Kraftstoff- und Emissionseinsparungen« mit einer erwarteten Treibstoffreduzierung von 6% und einer Reduzierung der CO2-Äquivalentemissionen um bis zu 3.000 t pro Schiff und Jahr mit sich bringt.

Anemoi hat in Zusammenarbeit mit CSSC Chengxi (China State Shipbuilding Corporation), Lianyungang Zhongfu Lianzhong Composite Material Group CRRC Corporation Ltd und SaierNico Electric & Automation eine Lieferkette aufgebaut. Dieses Projekt von Anemoi folgt auf die Nachrüstung von drei Rotorsegeln mit Schieneneinsatzsystemen an Bord eines 82.000-Tonnen-Bulkers vom Typ Kamsarmax im Juni. Erste bisher vom Schiff gesammelte Daten deuten den Angaben zufolge darauf hin, dass mit den Rotoren durchschnittliche jährliche Einsparungen von mehr als 10% erzielt werden können.