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Schwedens wichtiger Hafen Göteborg legt auch dank des Containergeschäfts des Maersk-Konzerns zu und verzeichnet ein Rekordjahr. Im wichtigen Energie-Segment gab es allerdings einen starken Rückgang.

Trotz der geopolitischen Unruhen und der Konjunkturabschwächung mit Inflation und steigenden Zinssätzen sei das Volumen in den meisten Ladungssegmenten im Göteborger Hafen im Jahr 2023 gestiegen, teilte die Hafenverwaltung heute mit.[ds_preview]

Das Containersegment sticht dabei am meisten hervor: 2023 war den Angaben zufolge das beste Jahr in der 403-jährigen Geschichte des Hafens.

Insgesamt wurden im Göteborger Hafen im Jahr 2023 914.000 Container (TEU) umgeschlagen. Dies bedeutet einen Zuwachs von 3% im Vergleich zum Vorjahr und 16.000 Container mehr als der bisherige Höchststand im Jahr 2012. Derzeit werden 57% des schwedischen Containerverkehrs im Göteborger Hafen abgewickelt, wobei der Terminalbetreiber APM Terminals den Großteil des Volumens verwaltet.

Es sind vor allem die Exportprodukte, die zunehmen, »während die Importindustrie vor Herausforderungen steht«, heißt es weiter. Der »Kaufrausch« während der Pandemie sei. Im letzten Quartal des Jahres wurde jedoch ein Wendepunkt zu verzeichnet.

»Insgesamt ist dies ein fantastisches Ergebnis und ein starker Beweis für die Rolle des Göteborger Hafens als Garant für den Zugang der schwedischen Industrie zur Welt. Es ist erfreulich, dass die schwedische Exportindustrie weiterhin stark ist und dass wir jetzt eine Aufhellung auf der Importseite sehen«, sagte Claes Sundmark, Vice President Sales & Marketing bei der Göteborger Hafenbehörde. Der wachsende Marktanteil des Hafens sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene sei auch ein Zeichen für das weiter gestärkte Vertrauen der Reedereien und Frachteigentümer.

Die Ladungsarten in Göteborg

  • Container auf der Schiene: Etwa 60% der auf dem Landweg zwischen dem Göteborger Hafen und dem skandinavischen Hinterland transportierten Container werden auf der Schiene befördert. Der Rückgang der Containerimporte in Verbindung mit Wartungsarbeiten an der Eisenbahninfrastruktur des Landes und Problemen mit der Planung der schwedischen Verkehrsverwaltung hat jedoch zu einem Rückgang von neun Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2022 geführt. Im letzten Quartal war jedoch eine Erholung zu verzeichnen, die mit der Erholung der importierten Container zusammenhing.
  • RoRo-Einheiten: Der innereuropäische RoRo-Verkehr ging 2023 um 4% zurück, und ähnlich wie im Containersegment sank das Importvolumen, während die Exporte im Wesentlichen auf dem gleichen Niveau wie 2022 blieben. »In Anbetracht der wirtschaftlichen Lage in Europa, der aktuellen globalen Situation und der Entwicklung des RoRo-Volumens in anderen Häfen ist dies ein gutes Ergebnis«, sagte Sundmark.
  • Neuwagen: Der Umschlag von Neuwagen stieg um 13% auf 267.000. Sowohl die Importe als auch die Exporte nahmen zu, und der Hafen behauptet seine Position als Schwedens größter Autohafen mit großem Abstand.
  • Energieerzeugnisse: Im Jahr 2023 sank das Energievolumen des Hafens im Vergleich zum Vorjahr um 17% auf 18,4 Mio. t. Wartungsstillstände in den beiden großen Raffinerien des Hafens und ein Ölpreis, der die Lagerung nicht begünstigte, werden als Erklärung genannt.
  • Schüttgut: Der Umschlag von konventionellen Schüttgutschiffen nimmt weiter zu. Im Jahr 2023 wurden 439.000 t Massengut umgeschlagen, was einer Zunahme von 17% entspricht. Es sind vor allem Massengüter wie Pappe und Papierzellstoff, die zunehmen, wobei ein neuer Umschlagstrom von Papierzellstoff besonders stark zum Wachstum beitrage.
  • Rekord im Kreuzfahrtsegment und verstärkter Fährverkehr: Der Reiseverkehr mit Fähren und Kreuzfahrtschiffen nimmt nach der Pandemie weiter zu. Im Bereich der Kreuzfahrten stieg die Zahl der Passagiere im Jahr 2023 um 45%. Dies bedeutete 118.000 Passagiere, die höchste Jahreszahl, die jemals im Göteborger Hafen verzeichnet wurde. Insgesamt liefen im Laufe des Jahres 81 Kreuzfahrtschiffe den Hafen an, was der Zahl des Rekordjahres 2022 entspricht. Die Zahl der Passagiere im Fährverkehr stieg um 7% auf fast 1,4 Millionen Passagiere.