Fregatte, Marine, Rote Meer, Militäreinsatz, Hessen
Die Fregatte »Sachsen«, Schwesterschiff der »Hessen«, Die „Sachsen“ verschießt eine Flugabwehrrakete

Deutschland könnte ein Kriegsschiff zu einer EU-Marinemission zur Sicherung des Seeverkehrs ins Rote Meer schicken. Noch fehlt ein EU-Mandat.

Die Fregatte »Hessen«, ein Schiff der Sachsen-Klasse (F124), könnte bereits am 1. Februar in Richtung Rotes Meer starten, berichtete zuerst die »Welt am Sonntag« unter Berufung auf Kreise in Berlin und Brüssel. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. [ds_preview]

Indirekt bestätigte allerdings ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums das Vorhaben. Zuerst müsse jedoch ein Mandat der EU vorliegen. Die Europäische Union will in Kürze eine Marinemission zur Sicherung der Schifffahrt im Roten Meer auf den Weg bringen.

EU berät noch über Mission fürs Rote Meer

Den Angaben zufolge soll morgen in Brüssel erstmals darüber beraten werden. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat vorgeschlagen, mindestens drei Zerstörer oder Fregatten für mindestens ein Jahr ins Rote Meer zu entsenden.

Für den Einsatz eines deutschen Schiffes wäre die Zustimmung des Bundestags nötig. Die 2006 in Dienst gestellte »Hessen« verfügt demnach über eine Radaraufklärung, die 1000 Ziele gleichzeitig erfassen kann, sowie über Flugabwehrraketen, Kampfhubschrauber und rund 240 Einsatzkräfte an Bord.

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas Anfang Oktober eine Reihe von Handelsschiffen im Roten Meer mit Raketen und Drohnen angegriffen. Die USA und Großbritannien reagierten zuletzt mit einer Reihe von Luftangriffen auf Stellungen der Huthi im Jemen. An der von den USA geführten Militärmission »Prosperity Guardian« beteiligt sich Deutschland – anders als Großbritannien oder Frankreich – hingegen nicht.