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Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat heute den Planfeststellungsbeschluss für das Offshore-Netzanbindungssystem »BorWin5 und BorWin epsilon« der Nordsee erlassen.

Der Beschluss wird der Vorhabenträgerin TenneT Offshore GmbH im BSH in Rostock persönlich übergeben, heißt es. Es ist das letzte Vorhaben, das auf Basis der Vorgaben des Bundesfachplans Offshore 2017 für die Nordsee realisiert wird. Für alle kommenden Vorhaben gilt der Flächenentwicklungsplan, der seit 2019 die Voraussetzungen für einen geordneten und synchronen Ausbau der Windenergie auf See und der zugehörigen Netzanbindungen schafft, so das BSH.[ds_preview]

»Damit leistet das BSH einen wesentlichen Beitrag für die Erreichung der Ausbauziele der Bundesregierung für die Offshore-Windenergien«, betont der Präsident des BSH, Helge Heegewaldt. Für das Ausbauziel der Bundesregierung von mindestens 70 GW Offshore-Windenergie bis 2045 wird der Flächenentwicklungsplan zurzeit fortgeschrieben. Die Offshore-Windenergie spielt eine wesentliche Rolle für den angestrebten weiteren Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien an der Stromversorgung.

BSH fordert Ersatzmaßnahme im Naturschutzgebiet

Der Planfeststellungsbeschluss »BorWin5 und BorWin epsilon« umfasst die Konverterplattform »BorWin epsilon« und das stromabführende Seekabel »BorWin5«. Es schließt den Offshore-Windpark »He Dreiht« mit einer Leistung von 960 MW an das Stromnetz an.

Die Konverterplattform wird mitten im Offshore-Windpark rund 100 km nordwestlich von Norderney und 10 km östlich des bereits bestehenden Offshore-Windparks »Bard Offshore 1« stehen. Ein Hubschrauberlandedeck sichert die schnelle Erreichbarkeit. Der Offshore-Windpark leitet direkt ohne eigene Umspannplattform über Seekabel auf einer Spannungsebene von 66 kV Drehstrom an die Konverterplattform. Diese wandelt ihn in Gleichstrom (+/-320 kV) um und speist ihn in das Hochspannungs-Kabel »BorWin5« ein. Das Kabel hat eine Gesamtlänge von rund 116 km. Ungefähr 82 km führen durch die ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee.

Im Juni 2024 will die TenneT Offshore GmbH mit der Verlegung des Kabels beginnen. Mitte 2025 soll die Plattform installiert werden. Das Netzanbindungssystem wird Ende 2025 in Betrieb gehen. Eingriffe in die Meeresumwelt, die mit dem Vorhaben verbunden sind, kompensiert das Unternehmen durch die Ersatzmaßnahme »Wiederansiedlung der europäischen Auster« im Naturschutzgebiet Borkum Riffgrund, teilt das BSH mit.