Die Meyer Werft hat erfolgreich ihren jüngsten Neubau, die »Silver Ray«, erfolgreich ausgedockt. Im Frühsommer wird sie an den Kunden abgeliefert.
Einen Tag später als ursprünglich geplant ist am Sonntagvormittag der aktuelle Kreuzfahrtschiffneubau der Meyer Werft, die »Silver Ray«, in Papenburg ausgedockt worden. Aufgrund starker Winde war die Aktion von der Werft um einen Tag verschoben worden. [ds_preview]
Schon vor dem eigentlichen Ausdocken war eine Maschinenraum-Sektion für den Neubau »Asuka II« für die japanische Reederei NYK Cruises aus der Halle herausgeschleppt worden. Dieses Bauteil musste den Weg für die »Silver Ray« freimachen. Die Maschinenraum-Sektion wird anschließend in das freie Baudock I eingeschwommen.
Das knapp 245 m lange Kreuzfahrtschiff mit einer Vermessung von 54.700 BRZ, auf dem beim Ausdocken noch ein rund 10 m hoher LNG-Mast aufgesetzt werden musste, wurde in den Werfthafen verholt. Dort erfolgten bereits erste Tests an den Bugstrahlern und Stabilisatoren. Mit Hilfe eines Autokrans soll auch der weiße Schornstein noch aufgesetzt werden. Die Höhe der Halle reichte dafür nicht aus.
»Silver Ray« soll Anfang April über die Ems
Nach derzeitiger Planung soll das Schiff Anfang April über die Ems in Richtung Nordsee überführt werden. Nach Abschluss der notwendigen nautischen und technischen Erprobungsfahrten auf hoher See wird das Schwesterschiff der bereits im letzten Jahr gelieferten »Silver Nova« im Frühsommer an die Reederei Silversea Cruises abgeliefert.
Am 15. Juni soll die »Silver Ray« zu ihrer ersten Reise ab Lissabon starten. Für maximal 728 Gäste warten an Bord des neuen Ultra-Luxusschiffes ein Butler-Service in jeder Suiten-Kategorie und exquisite Restaurants.
Die beiden Neubauten sind zum ersten Mal durch ein asymmetrisches Design sowie ein bahnbrechendes hydrodynamisches Schiffsdesign geprägt. Installiert wurde auch ein Micro Auto Gasification System, das das Abfallvolumen an Bord reduziert und so zu geringeren Verbrennungsemissionen führt.
Darüber hinaus erreicht diese Schiffsklasse einen Energy Efficiency Design Index (EEDI), der den Angaben zufolge etwa 25% über den geltenden Anforderungen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) liegt. Als Kraftstoff ist Gas (LNG) vorgesehen, dazu kommt eine Brennstoffzelle. Die Landstromversorgung wird es dem Schiff ermöglichen, seine Hauptgeneratoren in ausgewählten Häfen abzuschalten.
Die Luxus-Reederei Silverseas Cruises wurde Anfang der 1990er Jahre mit Sitz in Monaco gegründet und man startete mit einem einzigen Schiff, der 300 Passagiere fassenden »Silver Cloud«. Erst schrittweise erhöhte die Reederei die Anzahl, aber auch das Volumen der Schiffe. Derzeit zählt die Flotte elf Einheiten. Im Jahr 2018 wurde das bis dahin im Besitz der Familie Lefebvre gehörende Unternehmen an die US-amerikanische Royal Caribbean Cruises verkauft. (CE)