Torinstandsetzungsdock NOK WSV Baustelle
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Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) meldet Fortschritte beim Bau des neuen Torinstandsetzungsdocks am Nord-Ostsee-Kanal. 

Die laufenden Rammarbeiten zum neuen Torinstandsetzungsdock am Nord-Ostsee-Kanal machen deutliche Fortschritte. Über die Hälfte der Gründungselemente sind nach Angaben der GDWS stalliert worden. Die künftige Dockkammer ist bereits gut zu erkennen. Etliche Großgeräte sorgen dafür, dass die Stahlprofile und Rohre, die die späteren Dockfundamente und die Uferwände bilden, fest im Grund verankert werden. [ds_preview]

Torinstandsetzungsdock Eric Oehlmann GDWS
Eric Oehlmann, Leiter der GDWS

Eric Oehlmann, der neue Leiter der GDWS: »Das neue Torinstandsetzungsdock und die drei neuen Torliegeplätze tragen wesentlich dazu bei, den Nord-Ostsee-Kanal noch verlässlicher zu machen. Wir können damit, unabhängig von Dockkapazitäten der freien Wirtschaft, Wartungs- und Reparaturarbeiten an den zukünftig insgesamt 15 Schiebetoren der großen Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals durchführen. Das WSV-eigene Dock ist ein über alle Maßen wichtiger wirtschaftlicher Schritt.«

Die über 100 Jahre alten Schleusentore (Schiebetore) werden durch den täglichen Betrieb, durch Schiffsanfahrungen, Sedimenteintriebe und Eis stark beansprucht. Deshalb müssen sie regelmäßig inspiziert, gewartet und repariert werden. Wegen des großen Tiefgangs der Tore (ca. 11 m) sind Instandsetzungsarbeiten in kleineren Schwimm- und Trockendocks nicht möglich. Die Grundinstandsetzung eines Schleusentores dauert bis zu einem Jahr.

Seit dem Herbst des vergangenen Jahres laufen die Ramm- und Baggerarbeiten. Eine besondere Herausforderung dabei sind die unterschiedlichen Bodenarten, Kleie und Sand. Um die bis zu ca. 55 m langen Stahlträger fest zu verankern, müssen diese in den tragfähigen Baugrund in 20 m Tiefe gerammt werden. Mit Rammhauben und Schallschutzvorhängen werden die geräuschintensiven Arbeiten eingedämmt und mit Schallpegel- und Schwingungsmessungen überwacht.

Auftrag umfasst Wartung für 20 Jahre

Joachim Preuß, Projektleiter im Wasserstraßen-Neubauamt (WNA) Magdeburg: »Die Rammarbeiten liegen sehr gut im Zeitplan. Mit den großen Rammeinheiten kommen die anspruchsvollen Arbeiten gut voran. In diesem Frühjahr sollen die Spundwände fertig werden. Damit ist der erste Bauabschnitt dann abgeschlossen. Danach folgen Erdarbeiten im Bereich der Liegestellen und der Einbau der Unterwasserbetonsohle im Bereich des Torinstandsetzungsdocks.«

Luftbild Torinstandsetzungsdock NOK WSV Luftbild Baustelle.

Der Auftrag zu den Planungen und Arbeiten zum Torinstandsetzungsdock wurde im März 2023 vom WNA Magdeburg erteilt. Er umfasst ein Trockendock inklusive der technischen Ausstattung, eine Halle über dem Dock inklusive Technik, drei Torliegeplätze einschließlich einer Schwerlastplatte als Kranstandfläche und die Erd- und Nassbaggerarbeiten. Mit diesem Auftrag wurde erstmals in der GDWS ein Auftrag abgeschlossen, der nicht nur die Planung und den Bau, sondern auch die Wartung für einen Zeitraum von 20 Jahren umfasst.

Die Inbetriebnahme des neuen Torinstandsetzungsdocks ist im Jahr 2026 vorgesehen, die Planungs- und Baukosten betragen etwa 100 Mio. €.