Hesse, Zero44, Flagship Founders
Friederike Hesse (© Zero44)
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Das deutsche Startup Zero44 startet eine Kooperation mit der Klassifikationsgesellschaft DNV für digitale CO2-Management-Lösungen. Als erster Kunde ist die Reederei Gram Car Carriers an Bord.

Zero44, ein Startup vom Company Builder Flagship Founders, hat eine Partnschaft mit DNV, beziehungsweise mit dessen Cloud-Plattform Veracity bekannt gegeben, die sich mit dem europäischen Emissionshandelssystem EU-ETS beschäftigt, der seit Jahresbeginn auch für die Schifffahrt gilt.[ds_preview]

»Wir freuen uns sehr über diese Partnerschaft«, sagte Friederike Hesse, Gründerin und Geschäftsführerin von Zero44. Eine kontinuierliche Datenüberprüfung nach jeder Schiffsreise sei unerlässlich, um die EUA-Abrechnungen zwischen den Stakeholdern korrekt durchführen zu können. »Die Integration mit Veracity und ›Emissions Connect‹ ermöglicht es unseren Kunden, ihre EUA- oder Cash-Rechnungen auf verifizierte Daten zu stützen, um Nachforderungen und böse Überraschungen bei der ETS-Einreichungsfrist im September 2025 zu vermeiden. Durch die Partnerschaft ist unser EU-ETS-Angebot nun wirklich ‘plug-and-play’«, so die Managerin.

Das Startup hatte im vergangenen Oktober eine neue Software auf den Markt gebracht – nachdem gemeinsam mit Entwicklungspartnern aus der Schifffahrt an der Lösung gearbeitet worden war, darunter die Harren Group, MPC Container Ships und Zeaborn Ship Management.

Um die mit EU-ETS einhergehenden Regularien zu erfüllen und die Kostenrisiken zu managen, müssen sich Schiffseigner, Schiffsmanager, Charterer und Cargo-Eigner über die jeweiligen Rollen aller beteiligten Parteien einig werden. Das umfasst die Einigung darüber, wer von ihnen die EUAs (Emissionszertifikate) kauft, wer die Kosten und wer das Compliance-Risiko trägt. Sie müssen auch ihre Verträge untereinander entsprechend anpassen und regelmäßig Daten sowie EUAs oder Geld austauschen.

Zero44 setzt bei seiner Software darauf, einen Überblick über die Zertifikate- und Geldströme zu behalten, und bietet Zugang zum EUA-Handel sowie zum Unionsregister. Die Lösung deckt alle Charter-Arten und Geschäftsmodelle sowie alle Stakeholder-Perspektiven ab und unterstützt die ETS-Rechnungsstellung, ETS-Zahlungen und ETS-Handelsaktivitäten.

DNV hatte 2022 das Veracity Integrated Partner (VIP)-Programm ins Leben gerufen, um Schiffseignern zu helfen, ihren Emissions-Reporting-Prozess einfacher und effizienter zu gestalten. Im Rahmen des Programms verbinden sich etablierte Datenanbieter mit der Veracity-Plattform und stellen auf dieser einen kontinuierlichen Feed von genehmigten und Echtzeitdaten bereit. Damit soll der manuelle Aufwand reduziert werden.

Zero44 arbeitet mit DNV

Künftig wollen die beiden Unternehmen gemeinsam das Thema angehen. Durch die Partnerschaft mit Zero44 erweitert Veracity das VIP-Programm um Anbieter von Softwarelösungen, die auf den von DNV verifizierten Daten aufsetzen. Man wolle Kunden helfen, den Wert ihrer verifizierten Echtzeit-Emissionsdaten zu maximieren, heißt es. Durch die Konnektoren in der »Veracity Data Workbench« können Unternehmen einen automatischen Fluss verifizierter Daten von Veracity in die EUA-Abrechnungslösung von Zero44 einrichten.

Auch ein erster Kunde konnte bereits gewonnen werden: Die skandinavische Reederei Gram Car Carriers, an der auch deutsche Schifffahrtsakteure mittlerweile beteiligt sind. COO Børre Mathisen betonte: »Für uns ist es entscheidend, dass alle unsere EU-ETS-Abrechnungen mit Kunden auf verifizierten Daten basieren. Wir haben uns für DNV ‚Emissions Connect‘ entschieden, um monatliche Daten und Reisedaten während des gesamten Geschäftsjahres verifizieren zu lassen. Die Einbindung von zero44 direkt über die ‚Emissions Connect Workbench‘ war sehr unkompliziert und funktioniert reibungslos – nach der Verifizierung sehen wir in DNV ‚Emissions Connect‘ und zero44 exakt die gleichen Daten.«

Barry Authers, Head of Partners bei Veracity by DNV, erklärte: »In den letzten zwei Jahren haben wir mit Datenanbietern zusammengearbeitet, um den Umwandlungsprozess von rohen, unstrukturierten Betriebsdaten in verifizierte Emissionsdaten in Echtzeit zu automatisieren. Wir freuen uns sehr, dass wir nun den nächsten Schritt machen und mit Lösungsanbietern wie zero44 zusammenarbeiten.«


 

 

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