Feldhaus, Flagship
Fabian Feldhaus, Co-Gründer und Geschäftsführer von Flagship Founders zu Gast beim HANSA Podcast (© Wroblewski)
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Fabian Feldhaus, Co-Gründer und Geschäftsführer von Flagship Founders, ist sehr zufrieden mit der Entwicklung des auf die maritime Industrie fokussierten Venture Studios. Nach dem gestern veröffentlichten Signal-Deal wirft er den Blick nach vorn, auf Wachstum und Expansion.

Die bislang von Flagship Founders ausgegründeten Start-ups Tilla, Kaiko, Zero44 und Arinto seien alle erfolgreich. »Wir sind jetzt 3,5 Jahre alt und können sehr sehr glücklich auf diese Entwicklung zurückblicken«, sagt Feldhaus in der neuen Folge des HANSA PODCASTs. Die Start-ups hätten Produkte am Markt und seien auch erfolgreich finanziert. »Und das ist, wenn man sich so ganz allgemein den Start-up-Markt anschaut, nicht selbstverständlich«.

Durch die »strategische Partnerschaft« mit der griechischen Signal Group (die auch mit 2,5 Mio. € als Investor bei Flagship Founders einsteigt) wollen Feldhaus und seine Kollegen noch stärker im griechischen Reeder-Markt präsent sein. Die seien zwar tendenziell innovationsfreundlich, fragen aber fast alle nach einer Sache: einer griechischen Referenz. Im Podcast geht er auf Details des Signal-Deals ein, erläutert die drei Standbeine der Zusammenarbeit mit dem »vielleicht perfekten Partner« sowie den »nächsten logischen Schritt« und spricht über die Arbeit in der deutschen maritimen Branche.

Podcast BV neu

Generell will man bei Flagship Founders nicht zu schnell mit Ausgründungen sein, das war auch ein Lerneffekt der vergangenen Jahre. »Wir sind in einer Branche unterwegs, in der jeder jeden kennt. Wenn wir da fünf Start-ups gründen und vier davon liefern nicht, was wir versprochen haben, dann brauchen wir mit dem fünften oder sechsten ganz sicher gar nicht mehr ankommen«, so Feldhaus weiter. Etwas anders als bei der Gründung geplant, ist es aktuell das Ziel, ein bis zwei Start-ups pro Jahr auszugründen.

Zwar sitzt Flagship Founders selbst in Berlin. Der Zugang zur Branche ist seiner Ansicht nach aber extrem wichtig: Man habe natürlich Connections zu Hamburg und auch in andere maritime Hauptstädte. »Wenn sich ein Nicht-Experte in Berlin einschließt und sagt, ich entwickle jetzt ein digitales Produkt für die maritime Branche, dann kann das eine tolle Idee sein und auch sogar ein tolles Produkt. Ohne das Netzwerk und ohne den Zugang wird er aber mit 100%iger Wahrscheinlichkeit scheitern, einfach weil er nicht den Fuß in die Tür kriegt.« Feldhaus erläutert, wie Flagship Founders durch die größere Bekanntheit mittlerweile bisweilen selbst als Türöffner fungiert.

Flagship Founders will unabhängig bleiben

Lucius Bunk, Chef der Reederei Auerbach und Co-Gründer von Flagship Founders, ist nach wie vor ein wichtiger Partner, aber lange nicht mehr der einzige. Durch den Signal-Deal, Investitionen, Partnerschaften mit namhaften deutschen Reedereien und die Kapitalrunde im letzten Jahr sei man finanziell fürs Erste abgesichert.

»Wir stellen natürlich fest, dass Startup-Finanzierung und Venture-Kapital-Finanzierung global gesehen schwieriger geworden sind«, sagt der Geschäftsführer und spricht über gesamtwirtschaftliche Unsicherheiten und die Entwicklungen auf dem Kapitalmarkt.

Es sei wichtig, welche Art von Start-up man baut. »Wir bauen eben nicht das Tesla oder das Delivery Hero oder das nächste Last-Mile-Thema, was häufig ein sehr sehr großen Kapitalbedarf hat.« Mit Blick auf die Milliarden-Summen, mit denen man mitunter im Silicon Valley hantierte, habe es »durchaus auch eine gesunde Korrektur gegeben.« Flagship Founders baue Unternehmen, die schnell und auch mit fremden Geld, aber »deutlich gesünder wachsen«. Das sei der richtige Weg, insbesondere in einer Branche wie der maritimen.

Ganz wichtig ist Feldhaus, dass Flagship Founders unabhängig bleibt. »Es gibt eine Reihe Finanzierungs-Spin-offs von großen Unternehmen in der Schifffahrt, die dann häufig Probleme bekommen, weil sie nicht unabhängig sind«, so der Geschäftsführer, der auch ein Beispiel aufführt.

Hören Sie hier kostenlos die komplette Episode mit vielen weiteren Einblicken. Fabian Feldhaus spricht darin unter anderem über:

  • Details zur strategischen Vereinbarung mit der Signal Group
  • den Einstieg in den griechischen Reeder-Markt
  • die Expansionspläne und die Option weiterer Partner
  • die Arbeit mit deutschen Reedereien als Kunden und Investoren
  • Netzwerke und Kontakte
  • eine Zwischenbilanz nach 3,5 Jahren Flagship Founders und den Erfolg der bisher ausgegründeten Start-ups
  • die angepasste Strategie bei Flagship Founders
  • das »Glück« der vergangenen Jahre durch den Boom auf den Schifffahrtsmärkten
  • die Unabhängigkeit des Company Builders
  • die »gesunde« Marktkorrektur im Start-up-Markt und »Silicon-Valley-Unicorn-Wetten«
  • die schwierigere Finanzierung für Start-ups
  • neue Segmente für künftige Start-up-Ausgründungen: Finanzierung, Logistik, Offshore
  • sein Pendeln zwischen seiner Heimat Hamburg und der »Start-up-Bubble« in Berlin
  • Unterschiede zwischen Reedern aus Hamburg und Ostfriesland

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