Spotmarkt, Raten
© HANSA/Hollmann

Für die Bulk Carrier war die Marktentwicklung diese Woche geteilt: Die großen Frachter erlitten Einbußen, die kleinen konnten sich weiter verbessern, vor allem im Atlantik. Der Baltic Dry Index gab um 178 auf 2.374 Punkte nach, befindet sich aber nach wie vor auf einem für diese Jahreszeit sehr hohen Level.

Kurz vor Ostern zieht die Nachfrage für Bulker mit eigenen Kränen im Atlantik noch einmal ordentlich an. Weder am europäischen Kontinent, im US-Golf noch an der Ostküste Südamerikas konnten sich die Reeder über mangelnde Anfragen beschweren.[ds_preview]

Index-Raten ziehen an

Die Index-Raten zogen überwiegend deutlich an, für die Supramaxe am stärksten im US-Golf, für die Handysize-Bulker am stärksten in Südamerika.

Die Durchschnittsrate der Supras legte zur Vorwoche um 4% auf 15.212 $/Tag zu. Den höchsten Abschluss soll es mit über 26.000 $/Tag für einen 58.000-Tonner für einen Fronthaul-Trip vom US-Golf nach Asien gegeben haben. Die Index-Rate für die Route verbesserte sich im Wochenverlauf von 22.600 auf 24.700 $/Tag.

An der Ostküste Südamerikas profitierten die Supramaxe Maklern zufolge von einem deutlichen Zuwachs an Ladung infolge des rasanten Anstiegs der Panamax-Raten in der Vorwoche. Die Lücke zu den größeren Schiffen konnte um einige Tausend Dollar geschlossen werden. Für Transatlantik-Trips von Brasilien/Argentinien Richtung Kontinent erzielten Supras bis zu 20.000 $/Tag.

Plus für Handies, Minus für große Bulker

Für die Handysize-Bulker endet die Woche mit einem kleinen Plus von 2% bei durchschnittlich 14.309 $/Tag. Während die Raten in Asien leicht nachgaben, ging es westlich von Suez weiter aufwärts. Ergebnis: Nach langen Wochen hat sich das Ratengefälle zwischen Atlantik (niedriger) und Pazifik (höher) nivelliert. Das Durchschnittsniveau liegt in beiden Ozeanen jetzt etwa gleich hoch.

Auch bei den Handies spielte die Musik vor allem an der Ostküste Südamerikas mit einem saisonalen Anstieg der Getreideladungen. Für Trips ex Brasilien Richtung Europa/Mittelmeer sollen 38.000-Tonner diese Woche bis zu 20.500 $/Tag erzielt haben.

Einbußen verzeichneten hingegen die größeren Bulker. Nach einer sehr hohen Aktivität in den vorangegangenen Wochen traten die Charterer für Capesize- und Panamax-Bulker diese Woche auf die Bremse. Die Durchschnittsraten fielen um 13% auf 28.875 $/Tag für Capes und um 3% auf 19.483 $/Tag für die Panamaxe.

Etwas ruhiger auch am Shortsea-Markt

Auch im Shortseageschäft für Mini-Bulker und Stückgutfrachter in Europa wurde es Maklern zufolge diese Woche etwas ruhiger. Ein Großteil der noch offenen Ladungen bis Ostern sei schon in der Vorwoche »gecovert« worden, erklärte ein britischer Makler. Eine Ausnahme bildeten Berichten zufolge die französischen Atlantikhäfen. Der Branchendienst BMTI hob seinen European Short Sea Index zur Vorwoche trotzdem leicht um 0,8% an.

Leichte Bewegung am Rohöltanker-Markt

Am Chartermarkt für Rohöltanker bewegten sich die Raten in einer ungewöhnlich engen Bandbreite, obwohl die Tonnagenachfrage am Spotmarkt in den meisten Regionen eher schwach war. Das Ertragslevel der VLCC fiel um 5% auf 55.800 $/Tag. Die Suezmaxe konnten sich dank zahlreicher Ladungen in Westafrika leicht um 3% auf 43.800 $/Tag verbessern, während der Durchschnitt für die Aframaxe durch hohe Einbußen im US-Golf um 5% auf rund 40.000 $/Tag nach unten gedrückt wurde.   (mph)