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An der Labradorkaje im Fischereihafen von Bremerhaven erfolgen derzeit noch immer die aufwendigen Reparaturarbeiten an Bord des 135,75 m langen norwegischen Kreuzfahrtschiffes »Maud« nach einem Wassereinbruch. Doch mittlerweile gibt es einen Plan für die Zukunft.

Auf der Rückfahrt von Stavanger nach Tilbury war »Maud«, die für Hurtigruten Expeditions verkehrt, in der Nordsee bei einem schweren Sturm durch eine große Welle stark beschädigt worden.[ds_preview]

Auf der Brücke wurden unter anderem mehrere Fenster zerstört und es kam zu einem massiven Stromausfall. Dadurch konnte das Schiff nur noch eingeschränkt aus dem Maschinenraum gesteuert werden. In Begleitung eines Versorgungsschleppers machte die »Maud« dann einen Tag vor Weihnachten an der Columbuskaje in Bremerhaven fest und die Passagiere wurden in ihre Heimatorte zurückgeflogen.

Maud, Hurtigruten, Bremerhaven
»Maud« fährt für Hurtigruten, hier ein Bild in Bremerhaven (© Eckardt)

Anschließend verholte »Maud« in den Fischereihafen, wo die notwendigen Reparaturarbeiten von der Hurtigruten Group organisiert wurden. Lange war unklar, wie es weitergehen soll. Über den Umfang der Arbeiten machte das Unternehmen keine Angaben. Die Reparaturarbeiten nähern sich aber langsam dem Ende, mittlerweile wurden auch die bei dem Wassereinbruch beschädigten Brückenfenster erneuert. Die gesamten Arbeiten, zum Beispiel an der Bordelektrik und der Brückenausstattung, erfolgten von der Reederei in Eigenregie direkt an der Kaje in Bremerhaven.

»Maud« kommt wohl nicht zur Bredo-Werft

Nach derzeitigen Informationen ist auch keine Dockliegezeit mehr bei der Bredo-Werft vorgesehen, so dass nach dem aktuellen Fahrplan von Hurtigruten Expeditions (HX) die »Maud« nun am 14. April die erste Reise von Dover mit einer Reise entlang der Westküste Großbritanniens aufnehmen soll. Im Juli beginnt dann die Arktis-Saison mit Reisen nach Island und Grönland.

Eigentlich sollte die bis zu 570 Passagiere fassende »Maud« dann zum Herbst 2024 in die Antarktis wechseln, doch diese Planung wurde von der Hurtigruten Group geändert. Denn das Schiff kehrt, zumindest vorübergehend, auf die klassische Postschiffsroute von Hurtigruten zurück. Es soll vorübergehend, im Rahmen des norwegischen Staatsvertrags und als Unterstützung für die Umsetzung des umfangreichen nachhaltigen Investitionsprogramms in die Postschiff-Flotte von Hurtigruten, an die norwegische Küste zurückkehren. Hurtigruten Expeditions muss somit nach der bisher erfolgreichsten Antarktis-Saison seine Flotte entsprechend anpassen. In der Zeit vom 26. November 2024 bis zum 1. Dezember 2025 wird die klassische Postschiffroute nicht wie bislang geplant von der 1982 erbauten »Vesterålen« sondern ein Jahr lang von der »Maud« befahren.

Die 2003 erbaute »Maud« war bereits zuvor schon an der norwegischen Küste im Einsatz, seinerzeit noch unter dem Baunamen »Midnatsol«. 2021 wurde das Schiff in die Flotte von HX aufgenommen, um das Expeditionsangebot zu unterstützen und dann auch umbenannt. In diese Rolle soll es ab dem Jahr 2026 nach dem temporären Einsatz auf der Postschiffroute dann auch wieder zurückkehren. »Hurtigruten setzt das signifikanteste grüne Upgrade in der Kreuzfahrtindustrie um. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Schiffe machen es möglich, die ›Maud‹ zeitweise bei der klassischen Postschiffsroute einzubinden, um die nötigen Kapazitäten während der Durchführung der technischen Updates in der Postschiff-Flotte zu schaffen. Ab 2026 wird sie wieder für HX im Einsatz sein« erklärte kürzlich Reedereichef Daniel Skjeldam.

Die Hurtigruten Group betreibt aktuell insgesamt eine Flotte von 16 Schiffen, davon acht auf der Postschiffsroute. Dabei ist HX der führende Anbieter von Expeditions-Seereisen mit langjähriger Erfahrung in der Erkundung von polaren Gewässern. Die Reederei steht nun kurz vor dem Abschluss seiner bisher erfolgreichsten Antarktis-Saison. Während HX seine führende Position im Bereich der Polar-Expeditionen bestätigt, überzeugt der Anbieter zudem mit einem Angebot an Expeditionen rund um die Galapagos-Inseln und erkundet weitere Wachstumsmöglichkeiten in warmen Gewässern. In der Saison 2023/24 hatte HX sein Portfolio auf Westafrika ausgeweitet. Aufgrund der zunehmenden Instabilität in der Region hat HX jedoch beschlossen, das Angebot für die kommende Saison mit Blick auf die Sicherheit der Gäste und der Besatzung vorerst auszusetzen.   (CE)