Der südkoreanische Werftenkonzern Hanwha Ocean (ehemals DSME) will offenbar den für seine Schnellfähren bekannten australischen Schiffbauer Austal übernehmen.
Austal hat bestätigt, dass Hanwha ein Übernahmeangebot abgegeben hat. Die Südkoreaner bieten demnach 2,825 AU$ (1,83 $) pro Aktie. Zuletzt standen die Papiere bei 2,20 AU$ je Aktie. Das entspräche einer Offerte über insgesamt 662 Mio. $. [ds_preview]
Das Management von Austal hat das Angebot zunächst abgelehnt und verweist dabei vor allem auf regulatorische Bedenken. Es sei demnach unwahrscheinlich, dass die Aufsichtsbehörden in Australien selbst, aber auch in den USA der Transaktion zustimmen würden. Austal baut neben Katamaran-Fähren auch Marineschiffe für den heimischen und amerikanischen Markt. Unter anderem müsste das Foreign Investment Review Board (FIRB) den Deal billigen.
Austal reagiert skeptisch auf Hanwha-Offerte
»Wir sind jedoch offen für weitere Gespräche, wenn Hanwha in der Lage ist, Gewissheit darüber zu erlangen, ob eine Transaktion genehmigt werden würde«, teilte Austal mit. Vor Hanwha hatten auch US-Investmentfonds ein Auge auf den Schiffbauer geworfen. Mehr als die zivile ist offenbar die militärische Sparte attraktiv.
Die Werft ist unter anderem am Bau von acht U-Booten für die australische Navy beteiligt. Als Subkontraktor sind die Australier über ihre US-Niederlassung in Mobile auch in U-Boot-Aufträge für die US-Marine eingebunden und bauen Littoral Combat Ships (LCS).
Das Unternehmen betreibt fünf Werften in vier Ländern, darunter in Alabama in den USA, in der Nähe von Fremantle in Westaustralien sowie auf den Philippinen und in Vietnam.