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Taufe des Seenotrettungsbootes »Helene« für die Station Fehmarn
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Die Seenotretter haben ihr neues Boot für die Station Fehmarn auf den Namen »Helene« getauft. Sie erhalten einen speziell entwickelten Bootstyp.

Ein neues Seenotrettungsboot der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hat am vergangenen Sonntag auf Fehmarn den Namen »Helene« erhalten. Die freiwilligen Seenotretter der Insel verfügen damit – neben dem in Puttgarden liegenden Seenotrettungsboot »Romy Frank« in Burgstaaken – über eine weitere speziell entwickelte, 38 kn (ca. 70 km/h) schnelle neue Rettungseinheit. [ds_preview]

Die »Helene« ist das achte Boot der 8,9-m-Klasse der DGzRS, das von Arctic Airboats in enger Entwicklungszusammenarbeit mit der DGzRS konstruiert wurde. Das aus sehr robustem Polyethylen bestehende Vollkunststoffboot ist äußerst wartungsarm und verfügt über zwei 200-PS-Außenbordmotoren. Seit Anfang Februar ist es bereits unter der internen Bezeichnung SRB 88 auf Fehmarn stationiert.

Der Neubau trägt den Namen des ersten Ruderrettungsbootes der im November 1897 errichteten DGzRS-Station. Der Name geht zurück auf Helene Döring aus Breslau, »die unserer Gesellschaft einen Stiftungsbeitrag von Mk. 4000.– überwiesen hat“, wie es im DGzRS-Jahrbuch 1897/98 heißt.

Seenotretter seit126 Jahren auf Fehmarn aktiv

Der nun rund 126 Jahre später in Dienst gestellte hochmoderne Neubau wurde aus Erträgen der 2013 gegründeten Stiftung »Die Seenotretter« finanziert. Zu den Spendern gehören auch Anke und Konrad Suhrke aus Lüneburg. Sie haben sowohl Geld als auch Immobilien in die Stiftung eingebracht. »Die Erträge daraus werden weit über unseren Tod hinaus dazu beitragen, den Seenotrettern Sicherheit für ihre oft gefahrvollen Einsätze zu geben«, sagt Anke Suhrke.

Stationiert ist die »Helene« auf der Doppelstation Fehmarn. Die rund 20 Freiwilligen um Vormann Arne Fröse besetzen auch das 2020 in Dienst gestellte 10,1-m-Seenotrettungsboot »Romy Frank«. »Die Reviere rund um unsere Insel sind viel befahren, von der Berufs- wie von der Freizeitschifffahrt gleichermaßen«, sagt Vormann Arne Fröse.

Die DGzRS hat auf Fehmarn das neue, besonders schnelle Seenotrettungsboot zusätzlich stationiert, um die Einsatzmöglichkeiten südlich der Insel im Verbund mit dem Seenotrettungsboot »Heiligenhafen« (Heiligenhafen) und dem Seenotrettungskreuzer »Bremen« (Großenbrode) zu erweitern, heißt es bei der DGzRS.

Die Eckdaten

  • Länge über Alles: 8,90 m
  • Breite über Alles: 3,10 m
  • Tiefgang: 0,88 m (0,65 m bei geklappten Motoren im Flachwasserbereich)
  • Verdrängung: 3,2 t
  • Geschwindigkeit: 38 kn (ca. 70 km/h)
  • Besatzung: Freiwillige
  • Antrieb: Yamaha FL200G, Yamaha F200G, je 200 PS

Das sogenannte Rigid Buoyant Boat (RBB) erreicht seinen Auftrieb durch seinen starren leichten Rumpf selbst, ohne Schlauch. Die Manövrierfähigkeit, das Schleppverhalten und die Stabilität des Vollkunststoffbootes sind außerordentlich gut, Sog und Wellenschlag gering. Wie alle Rettungseinheiten der DGzRS ist auch die »Helene« als Selbstaufrichter konstruiert.

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Taufe des Seenotrettungsbootes »Helene« für die Station Fehmarn (© DGzRS / Jörg Sarbach)