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Daniel Hosseus – Hauptgeschäftsführer beim Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (© ZDS)
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Die deutsche Hafenwirtschaft begrüßt wie erwartet die jüngste Entscheidung der Finanzministerkonferenz zur Einfuhrumsatzsteuer. Nun müssten aber auch Taten folgen, heißt es vom Zentralverband der deutschen Seehafenwirtschaft (ZDS) heute.

Die Einigung zur Einführung eines Verrechnungsmodells sei eine gute Entscheidung für Importeure und Logistiker in ganz Deutschland, der schnell die Umsetzung folgen muss, so der Verband in einem Statement.[ds_preview]

ZDS-Hauptgeschäftsführer Daniel Hosseus sagte: »Jetzt müssen schnellstmöglich die nächsten Schritte gegangen werden, um das teure und bürokratische deutsche System durch das deutlich effizientere Verrechnungsmodell zu ersetzen, das alle unsere EU-Nachbarn bereits anwenden.«

Das aktuelle Modell wird seit langem von der Wirtschaft kritisiert. Bisher werden Unternehmen, die Waren aus Drittstaaten über Deutschland in die EU einführen, zunächst vom Zoll zur Kasse gebeten. Erst viel später erfolgt eine Anrechnung bei der Umsatzsteuervoranmeldung in den Finanzämtern der Länder. Im Gegensatz dazu kann die Einfuhrumsatzsteuer in den meisten anderen EU-Staaten direkt bei der Umsatzsteuervoranmeldung verrechnet werden.

Dieses Vorgehen spart Liquidität und Verwaltungsaufwand. Die jetzt beschlossene Reform stellt nach Ansicht des ZDS eine Chance dar, Bürokratie abzubauen und den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken, ohne dass dem Fiskus dadurch Einnahmen verloren gehen. »Im Gegenteil dürfte dieser unter dem Strich mit höheren Einnahmen rechnen, wenn durch die Reform die Neuansiedlung für Handelshäuser, Speditionen und Logistikunternehmen in Deutschland attraktiver wird.«

Der ZDS setzt sich, in einer breiten Koalition von Verbänden, Kammern, Unternehmen und Steuerberatern, seit langem für die Reform des Erhebungsverfahrens der Einfuhrumsatzsteuer ein. Im Vorfeld der Finanzministerkonferenz gestern hatte der Verband erneut betont, dass die Reform dringend notwendig sei, da das aktuelle deutsche Steuerverfahren für Importe einen Standortnachteil für die Hafenwirtschaft und alle Verkehrsträger sowie importierende Betriebe und Logistikunternehmen in allen Bundesländern gegenüber den europäischen Nachbarn darstellt.